Vor neuer Saisonrekordkulisse sahen 420 Zuschauer ein 3:4 zwischen der SpVgg. Sterkrade-Nord und dem TV Jahn Hiesfeld. Ein Ergebnis, das die Nordler auf einen Abstiegsrang beförderte. Der Spielverlauf an sich ist kaum begreifbar. Hiesfeld, das schon lange gesichert ist, aber nach der Saison freiwillig zurückzieht, schien zu Beginn nicht mehr allzu viel Motivation zu haben und so schoss Schlootz die Sterkrader per Doppelpack in Führung.
SpVgg. Sterkrade-Nord: Pomorin - Biegierz, Bennmann, Gönül (78. Konarski), Kuzu (85. Mattern) – El-Dorr (78. El-Dorr), Vogel (57. Jagalski), Pappas, Roth - Schlootz, Sasaki (78. Ufer)
TV Jahn Hiesfeld: Nowoczin – Lu (46. Türkoglu), Williams, Louma, Krajac - Addai, Uzun, Schaar, Hammoud, Homberg – Hasel (46. Kücükarslan) Schiedsrichter: Ramon Leon Falke
Tore: 1:0 Schlootz (32.), 2:0 Schlootz (37.), 2:1 Addai (52.), 2:2 Kücükarslan (76.), 2:3 Uzun (84.), 3:3 Biegierz (85.), 3:4 Uzun (89.)
Zuschauer: 420
Sehr zur Freude von Nord-Trainer Dennis Charlier, der seinen Plan aufgehen sah: „Wir sind mit mehr Anspannung als üblich ins Spiel gegangen. Es ging um alles für uns. Mir war bewusst, dass wir Geduld brauchen. Deswegen sah es zu Beginn gefühlt nach einem Freundschaftsspiel aus. Wir machen dann zwei Tore und lassen vor der Halbzeit auch nichts mehr zu.“
Auch Gäste-Trainer Marcus Behnert sah den Verlauf der ersten Hälfte ähnlich: „Wir sind ordentlich reingekommen, aber Nord stand sehr kompakt und uns ist nichts eingefallen. Wir konnten in der ersten Halbzeit nicht eine Torchance erspielen. Nord hat auf die Fehler gewartet und wir haben sie gemacht. Folgerichtig ging es dann mit 0:2 in die Halbzeit.“
Hiesfeld entscheidet wilde Schlussphase für sich
Nach der Pause sahen die Zuschauer dann aber eine andere Begegnung. Sterkrade machte die Fehler und Hiesfeld drehte das Spiel durch Tore von Samuel Owusu Addai (52.), Tevfik Kücükarslan (76.) und Ahmet-Malik Uzun (84.). Als alle Anwesenden schon dachten, das war es, spielte sich eine verrückte Schlussphase ab mit Chancen auf beiden Seiten. Zwei Tore fielen dabei noch: Erst glich Christian Biegierz aus (85.), ehe abermals Uzun den Nordler Park verstummen ließ (89.).
Wie im Hinspiel gewann Hiesfeld also mit 4:3. Behnert fasste die kuriose zweite Hälfte wie folgt zusammen: „Wir haben nach der Halbzeit umgestellt und wollten uns nicht abschlachten lassen. Durch eine Einzelaktion erzielen wir den Anschluss und haben dann Glück, dass Sterkrade nicht das 1:3 erzielt. Nach dem 2:2 war es dann Harakiri von beiden. Am Ende war das Quäntchen Glück dann auf unserer Seite.“
Sterkrade muss zittern
Fast sprachlos zeigte sich auf der anderen Seite hingegen Charlier: „Ich habe eigentlich gedacht, dass die Mannschaft nach der Pause etwas befreiter ist und die Angst nachlässt. In der zweiten Hälfte haben wir dann aber zu viele Fehler gemacht und die Leidenschaft der letzten Heimspiele vermissen lassen. So können wir gegen Hiesfeld dann nicht bestehen.“
Durch die Niederlage rutschen die Sterkrader auf einen Abstiegsrang und liegen vor dem letzten Spieltag bei Union Nettetal (12. Juni, 15 Uhr) einen Punkt hinter dem rettenden Ufer. Am letzten Spieltag muss dann ein Sieg und Patzer der Konkurrenz her, wenn der Abstieg noch vermieden werden soll.