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Erkenschwick: Insolvenz als einzige Chance?
Rund 750.000 Euro Schulden

Erkenschwick: Insolvenz als einzige Chance?
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Der Erkenschwicker Traditionsclub steht vor dem Aus. Auf der Jahres-Hauptversammlung legte "Boss" Achim Trautmann erstmals Zahlen auf den Tisch. Und der Schrecken ist groß. Denn die "Schwicker" drückt eine Schuldenlast in Höhe von rund 750.000 Euro, die Trautmann offiziell bestätigte.

Doch die Skepsis der Mitglieder ist groß, dass die wahren Verbindlichkeiten noch höher liegen könnten, denn schließlich konnte Trautmann keine Aufstellung über Einnahmen und Ausgaben präsentieren und verzichtete folgerichtig auf den Antrag seiner Entlastung. Damit scheint die Insolvenz unumgänglich zu sein. "Wir haben bereits Hilfe von außen angefordert und werden Anfang der Woche darüber entscheiden", berichtet Klaus Bockhoff.

Der neue Sportliche Leiter und Finanzexperte muss aber selbst erst einmal den Schock der tiefroten Zahlen verdauen. Denn die Rückstände der "Stimberger" lesen sich wie das Buch des Grauens. Mit 250.000 Euro Minus schlägt der Kunstrasenplatz, für den allerdings die Stadt bürgt, zu Buche. Umschuldungen aus der Vergangenheit reißen ein Loch von 91.000 Euro. Beide Posten sind jedoch langfristiger Natur. Kurzfristig drückt Erkenschwick aber auch gewaltig der Schuh.

Ausstehende Gehälter für Spieler und Trainer belaufen sich auf 130.000 Euro, die Knappschaft fordert 72.600 Euro und das Finanzamt steht ebenfalls schon parat. Zudem steht eine Sondertilgung für den Kunstrasen in Höhe von 93.000 Euro an. "Damit sind wir handlungsunfähig", stellt Bockhoff nüchtern fest und sieht die Zukunft mehr als gefährdet, da der Club in wenigen Wochen 500.000 Euro aufbringen muss.

Und ob damit wirklich alle Schulden bekannt sind, soll nun ein Gremium klären, das vom Ehrenvorsitzenden Anton Stark ins Leben gerufen wurde. Karsten Wewers, Klaus Klocke und Alfred Juraschek müssen schnellstens klären, ob es bei den 750.000 Euro bleibt, oder ob sich die Summe noch erhöht. Erkenschwicks "Urgestein" Alfons Manikowski sieht in der akuten Schieflage aber auch eine Chance: "Die Vereinsinsolvenz bietet auch eine Möglichkeit. Wenn man mit den Gläubigern spricht und die Altlasten los wird, kann man einen Neuaufbau starten. Wattenscheid hat es doch vorgemacht."

Eine Überlegung, die die Verantwortlichen in der kommenden Woche entscheiden wollen. "Die Gespräche laufen bereits", bestätigt Bockhoff. "Der Schritt einer Insolvenz ist mit Sicherheit ein Thema." Die Mannschaft, die mittlerweile einer der größten Gläubiger ist, wäre jedenfalls bereit, auf einen ordentlichen Batzen ihrer Gehälter zu verzichten, um das Kapitel Erkenschwick im Sommer dann endgültig zu schließen. Da die NRW-Liga-Lizenz mit den Schulden nicht erreicht wird, bleibt für Erkenschwick nur zu hoffen, dass nicht auch das gesamte Buch der Spielvereinigung geschlossen werden muss.

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