Der Rückstand auf den 1. FC Kaan-Marienborn, die den ersten Nicht-Abstiegsplatz (16) besetzen, beträgt derzeit sechs Punkte. „Es war das erwartete Kampfspiel. Die Platzbedingungen wurden mit zunehmender Spielzeit schwieriger“, berichtet Hamms Trainer Rene Lewejohann. „In der zweiten Halbzeit waren wir aber irgendwie gelähmt. Am Ende des Tages hat es Erndtebrück mehr gewollt und in Tore umgemünzt. Letztendlich sind Stellungsfehler entscheidend. Das ist ein Qualitätsproblem.“
Was Lewejohann damit meint: Spätestens im Winter müssen Verstärkungen her. Die Abgänge von Leistungsträgern wie Marius Kröner (SV Lippstadt), Joel Grodowski (Preußen Münster) sowie Mike Pihl und Pascal Schmidt (beide RW Ahlen) konnten die Hammer nicht kompensieren. Der derzeitige Kader ist zum einen wohl ein Stück weit zu jung. So betrug das Durchschnittsalter der ersten Elf am vergangenen Sonntag gerade einmal 22,5 Jahre. Außerdem fehlen die Leitwölfe, die die jungen Spieler fühlen könnten. Spieler wie David Loheider müssten in diese Rollen erst noch hineinwachsen. Lewejohann: „Wir sprechen auch von 19-Jährigen, die Abstiegskampf bewältigen müssen. Bisher haben wir sie oberligatauglich gemacht und es sind nur noch Kleinigkeiten, aber jetzt zählt dann auch nur noch das Erfolgserlebnis.“
Ohne Druck ins Derby
Dies sollte im Bestfall schon am kommenden Wochenende eintreten. Dann geht es zum Derby ins Wersestadion zu Rot Weiss Ahlen. „Da haben wir keinen Druck", so Lewejohann, "wir haben am Wochenende gesehen, dass wir dafür noch nicht reif sind. Wir gehen als Außenseiter ins Spiel, das ist die Chance. Ein Derby schreibt wie der Pokal auch immer seine eigenen Gesetze.“ Zu RWA-Trainer Christian Britscho habe er einen guten Kontakt und weiß, dass er die Hammer nicht unterschätzen würde. „Die Jungs wissen, dass es etwas Besonderes ist. Vielleicht ist es ein Spiel, in dem sie sagen: Jetzt erst recht!“
Bis zur Winterpause haben sie sich eine Benchmark gesetzt, die sie jedoch nach außen nicht kommunizieren würden. Danach müsse jedoch zwingend gehandelt werden: „Ich fände es schlimm, wenn man als Trainer etwas sieht und nicht handeln würde. Wir sehen, dass etwas passieren muss. Ich kann den Jungs in der Kabine keinen Vorwurf machen, der Glaube ist auch immer noch da.“
Hektik käme sowieso keine auf: „Die Alarmglocken schrillen, aber wir bleiben ruhig.“