Neun Partien sind gespielt in der Oberliga Niederrhein und der SV Straelen thront mit vier Punkten Vorsprung an der Spitze. In einer anderen Statistik steht allerdings der Tabellendritte, die Spvg. Schonnebeck, ganz oben: Die Essener sind das einzige Team, dass noch keine Niederlage kassiert hat.
Und geht es nach Trainer Dirk Tönnies, soll das natürlich auch am Sonntag so bleiben. Dann geht es zum 1. FC Kleve. Weite Anreise, ungewohnter Naturrasen, dazu ein Gegner, der sich nach schwachem Start in der Aufwärtsspirale befindet. "Das wird ein brutal schweres Auswärtsspiel", fasst der Schonnebecker Trainer zusammen. "Wir müssen es angehen als wäre es ein Pokalspiel."
Mischung aus Mentalität und Spielglück
Bislang klappt das ausgezeichnet. Fünf Siege und vier Unentschieden stehen für die Schwalben zu Buche. Mit Ausnahme des 5:1-Sieges gegen den VfB Hilden waren alle Partien knapp, gingen nie mit mehr als einem Tor Unterschied aus. Eher Glück oder Mentalitätssache? "Ich denke beides", sagt Tönnies. "Wobei wir gegen Kray (2:2-Ausgleich in der Nachspielzeit, A. d. R.) auch Pech hatten. Aber dass wir einige Rückstände aufgeholt haben, zeigt, dass die Einstellung zu hundert Prozent stimmt."
Und so kommt es, dass die Spvg. mit 19 Zählern zusammen mit dem Tabellenzweiten 1. FC Monheim (20) das Verfolger-Duo auf Spitzenreiter SV Straelen (24) bildet. "Diese Rolle nehmen wir gerne an, das motiviert uns. Aber das kann sich auch ganz schnell wieder ändern", meint Tönnies. "Jetzt beginnt die kalte, dunkle Jahreszeit. Die nächsten Wochen werden zeigen, ob wir oben dranbleiben oder ob wir ins Tabellenmittelfeld - und hoffentlich nicht noch tiefer - abrutschen."
Tönnies sieht den SV Straelen in der Favoritenrolle
Erstmal gelte es, 40 Punkte gegen den Abstieg zu sammeln, betont er. Am Schetters Busch bleibt man bodenständig. Und mit Blick nach oben, hin zum Regionalliga-Absteiger Straelen, sagt Tönnies: "Straelen ist aufgrund der Bedingungen dort das Non-Plus-Ultra der Liga. Die sind extrem gut aufgestellt. Und auch ihre Reaktion auf die erste Niederlage war stark."
Daher ist das Team von Inka Grings für den 45-Jährigen auch der Favorit auf den Aufstieg - aber nicht uneingeschränkt. Denn im Gegensatz zum letztjährigen Meister VfB Homberg, der sich über einen langen Zeitraum hinweg zu einem Spitzenteam gefestigt hat, ist das Projekt Straelen eher auf kurzfristigen Erfolg ausgerichtet. "Ich könnte mir gut vorstellen, dass sie durchmarschieren. Aber mal schauen, was die Wintermonate bringen. Eine Verletzungsserie oder ähnliches können einen immer aus der Bahn werfen. Noch ist Straelen in Reichweite."