Aleks Ristic, können Sie angesichts der aktuellen Umstände überhaupt richtig abschalten?
Nein, das konnte ich aber in der gesamten bisherigen Saison noch nicht. Es gab von Anfang an immer wieder Probleme, jede Woche fanden neue Sitzungen statt, auch die Spieler hatten Sorgen. Daher kommt die Entwicklung nicht ganz überraschend. Wir haben wohl zu lange darauf vertraut, dass sich noch alles klären lässt. Es ist schlecht gelaufen – für den Verein, die Spieler und den Trainer. Im Nachhinein hätte man früher reagieren müssen.
Der KFC würde Sie ebenso wie sechs Kicker gerne von der Gehaltsliste streichen... Mit mir hat bislang niemand gesprochen. Darüber bin ich sehr enttäuscht. Ich habe etwas angefangen, das würde ich auch gerne zu Ende führen. Andererseits wäre ich der Letzte, der dem Verein nicht entgegenkommt, falls dieser dadurch überleben könnte. Wir werden uns nach meiner Rückkehr im Januar zusammensetzen. Was wird dabei herauskommen?
Das muss man abwarten. Denn ehrlich gesagt kann ich mir nicht vorstellen, dass Uerdingen gerettet wäre, wenn ein paar Leute gehen würden. Ohne weitere Sponsoren kann das kaum gelingen – aber wo sind die? Nun soll zusätzliches Geld durch Freundschaftsspiele generiert werden... Ich versuche seit einigen Tagen vergeblich, Bayern-Manager Uli Hoeneß zu erreichen. Vielleicht kann man noch kurzfristig ein Match arrangieren. Am 22. Januar läuft der FCB in Düsseldorf auf, einen Tag später womöglich in der Grotenburg. Es wäre eine große Hilfe, wenn das klappt. Bei einem ausverkauften Haus wäre zumindest bis zum Saisonende alles geklärt, das ist mein Wunsch. Und wenn es nicht funktioniert? Daran möchte ich gar nicht denken. Eines muss ich auch zugeben: Ich kenne zu wenig Einzelheiten. Ich weiß nur, dass die Lage viel dramatischer ist, als wir dachten.