Rund 35 Minuten gespielt zwischen dem ASC Dortmund und dem FC Gütersloh, als aus dem Auswärtsblock ein Gesang ertönte. „Come on, you boys in green!“, skandierten die Gütersloher Gäste. Ein Hauch von internationalem Fußball wehte durch Aplerbeck, denn üblich gelten diese Zeilen der irischen Nationalmannschaft oder dem schottischen Spitzenteam Celtic Glasgow. Vielleicht war es diese Art der Selbstbeweihräucherung, die dem FC Gütersloh nur wenige Minuten später die Führung brachte. In der 38. Minute traf Tim Manstein zum 1:0 für die Gäste per Elfmeter.
Der Anhang hielt den Lärmpegel hoch, auch nachdem der ASC das Spiel drehte. Erst traf Maximilian Podehl (72.), weil er einen Freistoß in Tornähe sofort ausführte und die Gäste überraschte. Dann schlenzte Paul Stieber den Ball in der 73. Minute zum 2:1-Endstand ins Tor. „Wenn es etwas zu kritisieren gibt, dann das wir im letzten Drittel konsequenter sein müssen. Alles andere hat mir sehr gut gefallen“, sagte ASC-Trainer Daniel Sekic nach dem Spiel.
Bei den Aplerbeckern zeigt der Trend nach oben. Die letzten drei Partien konnten gewonnen werden. Dadurch ist der ASC an Westfalia Rhynern vorbeigezogen, die allerdings noch ein Spiel weniger haben, und steht auf den dritten Tabellenplatz. Aufstiegschancen sind theoretisch vorhanden, aber das Führungsduo aus Haltern und Schalke hat einen soliden Vorsprung. Trotzdem dürfte für die Schalker der ASC-Sieg ein Wermutstropfen sein. So hätte der Ligaprimus bereits den Aufstieg feiern können, ein Unentschieden hätte ausgereicht. Denn am Samstag gewann der S04 mit 7:0 gegen TuS Erndtebrück. Trainer Sekic will den positiven Trend jedoch fortsetzen: „Wir wollen soviel rausholen wie möglich.“ Im nächste Spiel kann sein Team den dritten Platz festigen, da spielt der ASC gegen Westfalia Rhynern.
FC Gütersloh: Tief im Abstiegskampf
Während der ASC einen Aufstiegskandidaten ärgern darf, steckt der FC Gütersloh im Abstiegskampf. Vor der Partie gewann der Tabellen-Siebzehnte noch zwei seiner letzten drei Spiele. Dennoch fehlt ein Punkt auf die Nicht-Abstiegszone. „Das fühlt sich sehr bitter an“, sagte Gäste-Trainer Julian Hesse, und im Hinblick auf das Restprogramm: „Es wird unglaublich eng bis zum Ende.“ Seine Mannschaft hat noch etwas Zeit, neun Spiele sind es bis zum Saisonende.
Beim ASC Dortmund richtet sich der Blick allmählich auf die nächste Spielzeit. Denn lange lassen sich die Schalker nicht mehr von ihrem Aufstieg abhalten. Ein weitere Gelegenheit, den Primus zu ärgern, gibt es jedoch garantiert. Am letzten Spieltag empfängt der ASC Dortmund den FC Schalke 04 II.
Autor: Jonas Hüster