Drei Monate sind auf den Tag genau mittlerweile seit dem letzten Sieg des SC Velbert in der Oberliga Niederrhein vergangen, es war das Derby gegen die SSVg Velbert am 6. Spieltag. Seither sind elf Spiele ohne dreifachen Punktgewinn ins Land gegangen, in denen der Aufsteiger gerade mal drei weitere Pünktchen zum vom Saisonstart gefüllten Konto hinzufügen konnte. 19 Zähler weist die Mannschaft von Ralf vom Dorp derzeit auf, was Rang 14 bedeutet – einen Punkt vor dem ersten Abstiegsrang. Das soll sich am Sonntag ändern.
Punktgleich eine Position davor ist der kommende Gegner notiert, der ETB Schwarz-Weiß Essen gastiert am 18. Spieltag in der BLF-Arena (So. 15 Uhr). Die Ambitionen in der Nachbarstadt waren vor der Saison ungleich höher als beim SC. Jedoch gab es schon am 1. Spieltag den ersten Dämpfer, als die Clubberer mit einem hart erkämpften 1:0 alle drei Punkte vom Uhlenkrug entführten.
Es folgte ein völlig missratener Start, zuletzt haben sich die Essener aber weitestgehend stabilisiert – quasi umgekehrt zu den Aufsteigern vom Club. „Das war ein glücklicher Arbeitssieg im Hinspiel, in dem wir auch das nötige Matchglück auf unserer Seite hatten“, blickt vom Dorp zurück. „Das haben wir zuletzt nicht mehr gehabt, darauf kann man aber auch nicht hoffen. Wir müssen unsere Leistung bringen und konstruktiv Fußball spielen, um wieder zu punkten.“
Velbert will gegen ETB keine Geschenke verteilen
Dafür muss nach der ersten Oberliga-Halbserie aber der Lerneffekt eintreten. Besonders in den letzten Spielen machte es vom Dorps Mannschaft den hochkarätigen Gegner zu einfach, zu Torerfolgen zu kommen. Vom Dorp nennt die größten Problemzonen: „Es ist zwar Vorweihnachtszeit, aber wir dürfen keine Geschenke mehr verteilen. Daran müssen wir unbedingt arbeiten, sonst werden wir noch große Probleme bekommen. Diese Liga verzeiht nichts, keine Sekunde darf abgeschaltet werden. Das haben wir jetzt oft genug zu spüren bekommen. Außerdem sind wir für einen Aufsteiger häufig zu brav. Wir müssen mehr kratzen und beißen. Gegen Baumberg hatten wir nur eine gelbe Karte, das ist zu wenig. Ich will niemanden zum Treten auffordern, aber wir müssen aggressiver gegen den Ball arbeiten.“
Am besten schon gegen den ETB, gegen den auch ein einfacher Punktgewinn schon enorm weiterhelfen würde. Erschwerend zum Formanstieg der Essener und der eigenen Negativserie kommen derzeit auch noch Personalsorgen hinzu, von denen der Velberter Coach zu Saisonbeginn noch verschont blieb. „Bei einigen wird es bis Sonntag knapp“, sagt vom Dorp.
Einsätze einiger Velberter entscheiden sich kurzfristig
Sicher ausfallen werden Joshua Sumbunu, der in diesem Jahr kein Spiel mehr machen wird, und Marcel Lange. Auch hinter Robin Hilgers Einsatz, der Torjäger musste zuletzt schon passen, steht noch ein großes Fragezeichen. Des Weiteren haben einige Spieler mit Krankheit zu kämpfen, auch hier wird sich bei den meisten erst kurzfristig entscheiden, ob ein Einsatz möglich und sinnvoll ist.
Der Welpenschutz ist mittlerweile aber vorbei, Ausreden gibt es nicht mehr: „Langsam müssten wir in der Liga angekommen sein. Die Spieler wollen Oberliga spielen und müssen jetzt liefern. Da ist es auch egal, wer letztendlich auf dem Platz steht. Dass wir gegen einen ehemaligen DFB-Pokalsieger spielen müsste Motivation genug sein.“ Damit sich der Hinrundensieg wiederholt.
Autor: Marvin Renner