16 Punkte aus den ersten sechs Spielen, nur zwei weitere in den folgenden fünf Partien der Oberliga. Der SC Velbert ist nach dem von Euphorie und Effizienz getragenen Saisonstart in der harten Realität der Oberliga angekommen. Zuletzt ließ die Mannschaft von Ralf vom Dorp die zuvor herausstechende Kaltschnäuzigkeit vor des Gegners Tor vermissen und machte sich gleichzeitig durch Fehler und Unkonzentriertheiten das Leben selbst schwer.
In dieser Liga kann sich der SC aber kaum eine Schwäche erlauben, sonst wird es mit Siegen schwer. Nun kommt bereits am Samstag mit dem 1. FC Bocholt einer der Aufstiegs(mit)favoriten, um als erstes einen Dreier aus der BLF-Arena zu entführen (16 Uhr). Das wollen Ralf vom Dorp und Co. natürlich verhindern: „Durch die gute Bilanz zu Hause gehen wir mit breiterer Brust in die Spiele als auswärts. Aber wir müssen dafür dringend unsere Fehler abstellen.“ Bocholt, das mit acht Siegen aus elf Spielen Rang zwei belegt, kam zuletzt etwas ins Straucheln und verlor überraschend deutlich gegen TuRU und Hilden, ist nach zuletzt zwei Siegen aber wieder in der Spur. „Hohe Qualität in der Offensive und physisch sehr stark“, beschreibt vom Dorp die Vorzüge des 1. FC. „Auch sie werden unsere Fehler gnadenlos bestrafen.“
Zwei Eckpfeiler kehren zurück
Besonders in den vergangenen beiden Begegnungen sorgten teils haarsträubende Nachlässigkeiten für späte Gegentore und Punktverluste. Vom Dorp: „Ich hoffe auf einen schnellen Lerneffekt. In dieser Liga muss man auch manchmal die einfache Lösung suchen, besonders unter Gegnerdruck. Der ist natürlich viel höher als letztes Jahr, das haben wir jetzt leidvoll erfahren.“ Gerade in der Schlussphase solle seine Mannschaft „ergebnisorientierter agieren und nicht versuchen, jeden Ball auf Teufel komm raus im Spiel zu halten.“ Es gelte, bessere Entscheidungen zu treffen und die Konzentration bis Abpfiff hochzuhalten.
Auf den Punkt gebracht: Seine Mannschaft soll den Ball bei Führung oder Unentschieden auch mal aus dem Stadion schießen, um der eigenen Hintermannschaft Zeit zu geben, sich neu zu sortieren. Doch nicht nur defensiv gibt es Optimierungsbedarf, auch vor dem gegnerischen Kasten fehlte zuletzt die Kaltschnäuzigkeit. „Wir spielen uns ja Möglichkeiten heraus. Nur fehlt momentan die Treffsicherheit, die wir am Anfang noch hatten“, fordert vom Dorp mehr Abgezocktheit von seinen Mannen.
Personell entspannt sich die zuletzt brenzlig gewordene Lage wieder etwas. In Adrian Jeglorz und Richard Garweg kehren zwei wichtige Eckpfeiler in den Kader zurück, auf Pier Schulz und Albin Rec muss der Velberter Coach dagegen weiter verzichten.
Autor: Marvin Renner