Es war ein Pokalabend, wie man ihn sich nur wünschen kann. Die dritte Runde des RevierSport-Niederrheinpokals zwischen dem VfB Homberg und dem VfB Speldorf bot eine ganze Palette an Besonderheiten und Dramatik: Oberliga-Duell, Flutlicht, Elfmeter, Torwart-Tor und Verlängerung . Beim 2:1-Sieg der Duisburger beim Liga Rivalen aus Mülheim wurde den gut 300 Schaulustigen an der Saarner Straße nie langweilig.
Der Favorit ging durch Felix Clever nach gut 20 Minuten in Führung. Ausgleichen konnten die Hausherren dann durch einen Elfmeter, der gegeben werden „kann, aber nicht muss“, wie Janßen beurteilt. Es trat Torwart Kai Gröger an und traf in Hans-Jörg-Butt-Manier ganz trocken in den Winkel. Bis zum Abpfiff sollte sich nichts mehr an dem Ergebnis ändern.
An Tag zwei schießt Acar Homberg ins Viertelfinale
Janßen nahm selbst kurz vor Ablauf der regulären Spielzeit jedoch noch eine sehr wichtige Änderung vor: Für den hart arbeitenden Metin Kücükarslan kam Ferdi Acar in die Partie. Ein alter Bekannter. Denn Acar war in der letzten Saison bereits für die Duisburger aktiv. 20 Torbeteiligungen (elf Tore, neun Vorlage ) in 29 Partien katapultierten den 22-Jährigen auf die Notizblöcke vieler höherklassiger Clubs. „Ich hatte Angebote und Kontakt zu einigen Regionalligisten“, verrät Acar nach dem Sieg gegen Speldorf.
Ein Wechsel kam jedoch nie zu Stande, was für den jungen Fußballer „sehr schwer zu begreifen“ war. Acar stand ohne Team dar, war vereinslos. Ein Spieler mit seinem Talent und seinen Zahlen drohte zunächst nicht weiter sein Können auf dem Feld zeigen zu dürfen. Doch ein Anruf bei seinem ehemaligen Trainer Janßen genügte und Acar war wieder Teil der Homberg-Familie. „Stefan sagte mir, dass die Tür immer offen steht. Ich bin sehr dankbar, denn der VfB steht oben in der Tabelle und braucht eigentlich keine Verstärkung“, schwärmt der 22-Jährige von seiner Rückkehr.
Gegen Speldorf brauchte der Oberliga-Tabellenführer jedoch ganz dringend die Hilfe von Acar, als in der 114. Minute auf Elfmeter entschieden wurde. Der Mann mit der Nummer Elf schnappte sich den Ball und verwandelte trocken ins linke untere Eck. „Ich hatte ein gutes Gefühl“, entgegnet Acar auf die Frage, warum ausgerechnet er geschossen habe. Immerhin war er erst zwei Tage wieder Teil des Teams: „Dienstag habe ich unterschrieben und Mittwoch stand ich schon auf dem Platz“, fasst er nochmal zusammen. Dank Acar leben die Homberger Pokal-Träume also weiter und vielleicht verhilft er seiner neuen-alten Liebe sogar zum Aufstieg. Dann würde Acar doch noch den Sprung in die Regionalliga geschafft haben.