Sprockhövels Cheftrainer wusste am Ende des Tages nicht so richtig, wie er das Geschehene einordnen sollte. Auf der Pressekonferenz nach dem 2:2 (0:1)-Remis gegen Westfalia Herne wirkte es deshalb beinahe schon wie ein Monolog, als Andrius Balaika sich dort obligatorisch zum Unentschieden äußern sollte. „Zwei verlorene Punkte oder ein gewonnener Punkt, ich weiß es nicht.“
Für den 43-Jährigen gab das Spiel, in dem seine Schützlinge nach einem rüden Foul von Christian Antwi-Adjaj fast den gesamten zweiten Durchgang nur zu zehnt auf dem heimischen Rasen standen (51.), einigen Anlass zu Kritik. Mit der bezog sich der TSG-Trainer vor allem auf den ersten Durchgang. Während die Herner Gäste nach dessen Ende durchaus verdient mit 1:0 in Führung lagen, verfehlte die TSG den zuvor besprochenen Matchplan so gut wie vollständig: „Wir wussten wie der Gegner spielt, haben unter der Woche darauf hingearbeitet. Wir haben nicht das umgesetzt, was wir wollten, und zwar Fußballspielen. Wir fingen an, nur zu dribbeln und Körperkontakt zu suchen. Das war genau das Gegenteil von dem, was wir vorhatten“, erklärte Balaika verständnislos. „Die Rote Karte ist dann auch so eine Geschichte. Wir haben unter der Woche von nichts anderem gesprochen, nur davon, dass wir ruhig bleiben müssen und uns nicht anstecken lassen“, fuhr er fort.
„Die Moral war grandios“
Während im ersten Durchgang also nicht allzu viel zusammenlief, zeigten die zehn noch verbliebenen TSG-Kicker in der zweiten Hälfte dann aber umso besser, über welche Stärken sie derzeit verfügen. Die Eine: Eine starke Moral, mit der sich die Elf vom Baumhof gegen Herne gleich zweimal nach einem Rückstand zurück in die Partie kämpfte. Die Andere: Eine ansteckende Spielfreude, mit der sich die blau-weißen am Ende sogar noch die ein oder andere Gelegenheit erspielten, um den Gegner gar mit gänzlich leerem Gepäck auf die Heimreise zu schicken. „Hut ab vor der Mannschaft“, meinte Balaika deshalb. „Die Moral war grandios. Mit der Moral und Spielfreude kann man auf der zweiten Halbzeit aufbauen.“