Die Zuschauer des VfB Homberg kommen am Mittwochabend in einen seltenen Genuss. Nach fast drei Jahren steigt am Rheindeich mal wieder ein Spiel im Niederrheinpokal. Ab 19.30 Uhr wird sich dann zeigen, ob das Duell mit dem klassenhöheren SV Straelen auch spielerisch ein Genuss für das Publikum des Fußball-Oberligisten wird.
Am 11. Oktober 2015 durften die Homberger zuletzt ein Heimspiel im Verbandspokal austragen. In der zweiten Runde war für den damaligen Landesligisten beim 0:3 gegen Ratingen Schluss. Diesmal hofft der verlustpunktfreie Tabellenführer der Oberliga auf einen besseren Ausgang – wenngleich es gegen den Aufsteiger zur Regionalliga freilich ein hartes Stück Arbeit wird. „Wir sind Außenseiter, aber kein Underdog“, will Stefan Janßen sich dem Favoriten nicht ergeben. „Wir werden versuchen, Straelen einen großen Kampf zu liefern“, verspricht der Coach.
Das letzte Heimspiel gegen den SVS liegt erst vier Monate zurück. Am 6. Mai warf der VfB den späteren Meister mit einem 3:0-Sieg kurzfristig aus der Aufstiegsbahn. In Erinnerung behält Stefan Janßen den starken Auftritt seiner Elf gerne, Rückschlüsse auf das bevorstehende Wiedersehen kann er daraus aber nicht ziehen. „Straelen hat sich enorm verstärkt und ist in der Regionalliga, die für mich eine Überliga ist, richtig gut gestartet“, weiß der VfB-Coach um die acht Punkte nach sechs Spielen für den SVS, für den nun unter anderem Ex-MSV-Profi Adli Lachheb verteidigt. „Aber Pokal ist Pokal, und einen Sieger wird es geben“, hofft Janßen die Liga-Erfolgsserie auch im Pokal fortsetzen zu können.
Erstrunden-Gegner vor dem letzten Pokal-Heimspiel war übrigens der TSV Wachtendonk-Wankum – so wie in diesem Jahr. Aus Sicht der VfB-Anhänger hoffentlich kein schlechtes Omen.
Der Homberger Ligarivale FSV Duisburg, der am kommenden Sonntag (18 Uhr) zum Derby am Rheindeich antreten wird, ist in der englischen Woche ebenfalls am Start. Um 19.30 Uhr ertönt am Mittwoch beim Oberliga-Absteiger Cronenberger SC der Anpfiff zur Zweitrundenpartie im Niederrheinpokal. Angesichts von fünf Niederlagen zum Auftakt in der Meisterschaft hofft Trainer Muhammet Isiktas, dass es nun endlich wieder zu einem Erfolgserlebnis für sein Team langt. „So ein Spiel unter der Woche hat natürlich Vor- und Nachteile“, sagt Isiktas.
Ein Vorteil: die gelb-rote Karte, die sich Neuzugang Eren Canpolat am Sonntag beim 2:4 gegen Union Nettetal eingehandelt hat, wird damit abgegolten. Noch ein Vorteil: Jene Akteure, die der Coach bislang gar nicht oder nur unzureichend unter die Lupe nehmen konnte, haben die Chance, sich für kommende Aufgaben zu empfehlen. Das wird beispielsweise im Tor gelten, wo Adnan Laroshi eine Pause erhält. Für ihn wird Jannik Hinsenkamp oder der aus dem Urlaub zurückgekehrte Talha Bayram auflaufen. Dessen Bruder Enes Bayram ist folglich auch wieder da und soll gleich Spielpraxis sammeln. Seine FSV-Premiere feiert Angreifer Güngör Kaya, dessen Spielberechtigung eingetroffen ist. Innenverteidiger Emir Alic fehlt verletzt.
„Grundsätzlich ist es für uns eine Pflichtaufgabe, die nächste Runde zu erreichen“, sagt Muhammet Isiktas. Er betont aber auch: „In unserer Situation tun wir gut daran, keinen Gegner zu unterschätzen.“
Autoren: Sven Kowalski und Thomas Kristaniak