Erst eine Gala in Hiesfeld, dann eine hart erkämpfte Revanche gegen Baumberg – die Oberliga-Kicker des VfB Homberg erleben zum Saisonauftakt eine englische Woche nach Maß. „Und die wollen wir am Sonntag vergolden“, sagt Stefan Janßen vor dem Duell bei Schwarz-Weiß Essen, das um 15 Uhr am Uhlenkrug steigt.
Erst der Vorjahres-Fünfte, dann der Vierte und nun der Sechste: Geht der VfB verlustpunktfrei aus diesem Programm, wird es den ohnehin schon vorhandenen Respekt der Konkurrenz vor dem Vorjahres-Dritten nicht schmälern. Aber Respekt hat auch der Homberger Coach. „Wenn man mir jetzt ein Remis in Essen anböte, würde ich es nehmen. Schwarz-Weiß ist immer schwer zu spielen.“
Ohnehin merkt der Trainer bezüglich der durch den Auftakt der Gelb-Schwarzen nicht geringer gewordenen Erwartungen an: „Wer denkt, wir gewinnen die Spiele durch unsere Präsenz und spielerische Qualität, der täuscht sich. Auch für uns gilt: laufen, rennen, kämpfen.“ Wie wichtig diese Grundtugenden sind, zeigte das 2:1 im letzten Spiel deutlich. „Wir haben erst überhaupt keinen Zugriff bekommen. Baumberg war sehr aggressiv, ballsicher, zweikampfstark und druckvoll. Durch unsere Systemumstellung zur zweiten Halbzeit hatten wir hinten eine bessere Raumverdichtung und vorne einige Chancen. Allein die Anzahl der gelben Karten zeigt aber schon, dass wir vor allem auch körperlich voll dagegen gehalten haben.“
Und darauf wird es auch gegen den ETB ankommen, den die Homberger nach dessen Auftaktniederlage gegen den SC Velbert am Donnerstag im Duell beim nächsten Aufsteiger in Nettetal beobachten konnten. „Sie sind uns nicht unbekannt“, sieht Janßen den VfB gegen seinen Ex-Klub gut vorbereitet.
Auch das zweite Spiel verlor das ETB-Team (1:2), das im Schnitt erst 22,76 Jahre jung und damit noch fast ein Jahr jünger als das des VfB ist. Doch die Trauben hängen hoch für die von Ex-MSV-II-Coach Manfred Wölpper – der selbst vor allem eine Verbesserung des sechsten Platzes anstrebt – trainierte Truppe. „Schwarz-Weiß ist der selbsterklärte Aufstiegsfavorit“, weiß Janßen um die Ambitionen der Südstädter. „Diese Ansprüche müssen sie nun auf den Platz bringen.“
Der neutrale Beobachter könnte auch geneigt sein zu sagen: Wer aufsteigen will, muss den VfB Homberg erst einmal schlagen. So weit will Stefan Janßen, der noch immer auf Yekta Yildiz und Metin Kücükarslan verzichten muss, nicht gehen. Aber er sagt auch: „Wir wissen, dass es schwer wird, uns zu schlagen, wenn wir alles abrufen. Hiesfeld hatte keine Ideen, daran etwas zu ändern, Baumberg hatte einige. Ich bin gespannt, welche Ideen Schwarz-Weiß Essen hat.“
Autor: Sven Kowalski