„Das ist unser jetzt“, ruft Sebastian Siebenbach über den Platz an der Saarner Straße. Und der Torwart des SC Düsseldorf-West sollte recht behalten. Mit der letzten Aktion köpfte Andrej Hildenberg eine Freistoßflanke von Maciej Zieba ins Tor und sicherte seiner Mannschaft einen späten 3:2 (1:1)-Auswärtssieg im Oberliga-Spiel beim VfB Speldorf.
Diese verdammte Nachspielzeit. Nach dem durchaus verdienten Ausgleich in Ratingen glitt den Mülheimern im zweiten Saisonspiel sogar auch der eine Punkt aus den Händen. Damit wird der Speldorfer Saisonbeginn zum Fehlstart. „Wir wollen jetzt nichts großartig schönreden, aber es ist auch erst der zweite Spieltag“, versuchte VfB-Trainer Christian Mikolajczak hinterher zu relativieren.
Ausgleich fällt erst in der 88. Minute
Dabei sah es für kurze Zeit danach aus, als würden sich die Gastgeber diesmal einen späten Punktgewinn sichern. In der 88. Spielminute brachte Maciej Szewczyk den Ball scharf vor das Düsseldorfer Tor, West-Kapitän Christoph Zilgens stellte das Hinterteil heraus und bugsierte das Spielgerät damit ins eigene Tor – 2:2, zwei Minuten vor dem Ende. Doch die Düsseldorfer hatten das letzte Wort.
VfB „über weite Strecken die bessere Mannschaft“
„Ich glaube, dass wir über weite Strecken die bessere Mannschaft waren“, meinte Christian Mikolajczak im Rückblick. Im ersten Durchgang sei sein Team aber nicht gallig genug gewesen, vor allem bei den zweiten Bällen. Zwar erzielte André Trienenjost nach Hereingabe seines Sturmpartners Esad Morina schon nach fünf Minuten das 1:0, doch der Ausgleich ließ keine weitere fünf Zeigerumdrehungen auf sich warten.
Danach hätten die Grün-Weißen durchaus schon in Rückstand geraten können. Die dickste eigene Chance hatten sie kurz vor der Pause, als Deniz Hotoglu auf Esad Morina durchsteckte, der aber noch einmal auf Trienenjost ablegte anstatt selbst abzuschließen.
Düsseldorf trifft mit dem ersten Schuss in Hälfte zwei
„Wir müssen näher an den Leuten sein und das Spiel schneller nach vorne tragen“, meinte Co-Trainer Markus Nickel im neu eingeführten Pausengespräch mit Stadionsprecher Wolfgang Müller. Das gelang zunächst auch gut. Morina kam für den VfB zweimal in gute Schusspositionen.
Auch im weiteren Verlauf blieben die Gastgeber optisch überlegen, von den Düsseldorfern kam eine ganze Zeit lang ganz wenig. Die besseren Ideen im zweiten Durchgang ließen aber mit der Zeit nach, zudem standen die Landeshauptstädter in der Verteidigung gut. Und sie hatten das Glück, dass direkt ihr erster Abschluss im zweiten Durchgang im Tor landete. Sebastian Santana machte das 2:1 für die Gäste.
VfB spielt zu selten gefährlich über Außen
Danach waren die Speldorfer bemüht, wirklich große Gefahr strahlten sie aber nicht mehr aus. „Bis zum Sechzehner haben wir guten Fußball gespielt und immer wieder versucht, über Außen durchzukommen“, so der VfB-Coach. Eine dieser Aktionen über den Flügel führte auch noch zum 2:2. Doch wieder folgte der Nackenschlag in der Nachspielzeit.
Autor: Marcel Dronia