Achtzehn Mal hat der SV Sodingen bereits den Cranger-Kirmes-Cup ausgerichtet, hat heftige Gewitter und Starkregen mit Überschwemmungen bewältigt, sich mit den mitunter seltsamen Befindlichkeiten seiner Gäste auseinandergesetzt – und letztlich alle Probleme und Problemchen zur allgemeinen Zufriedenheit gelöst. Nicht umsonst hat sich der Kirmes-Cup in Herne und Umgebung als das beliebteste Vorbereitungsturnier in der zweiten Juli-Hälfte etabliert. Wer eingeladen wird, ist in der Regel gern dabei, wem keine Einladung ins Postfach flattert, hofft auf das nächste Jahr.
Die 19. Auflage aber beginnt mit einem kapitalen Fehlstart. Noch bevor an diesem Donnerstag um 17.45 Uhr - so jedenfalls der Plan – Kirmespferd Fritz mithilfe von OB Frank Dudda den Ball ins Spiel bringt, brauten sich dunkle Wolken über dem Glück-Auf-Stadion am Holzplatz zusammen. Vor zweieinhalb Wochen stellte man plötzlich fest, dass die Spielfläche in einem katastrophalen Zustand war. Wo Rasen wachsen sollte, lag Sand herum, und wäre Wasser in Sichtweite gewesen, hätte man sich am Strand gewähnt und nicht auf einem Fußballplatz.
Zwei unterschiedliche Spielpläne bringen Probleme
Als sie dieser Tatsache gewahr wurden, schlugen die Verantwortlichen umgehend Alarm. Mit Erfolg. Das Grünflächenamt versuchte zu retten, was zu retten war. „Jetzt sieht es gut aus. Wenn der Platz jetzt noch markiert ist, kann hier problemlos gespielt werden“, sagte Sodingens Vorstandsmitglied Reinhard Wilke nach einer Platzbesichtigung am Mittwochnachmittag.
Ein zweites Problem tat sich erst am Tag vor dem Turnier auf, ließ Telefondrähte glühen und bescherte den Sodingern neuen Ärger: Es existierten bis zum Nachmittag zwei unterschiedliche Spielpläne. Im Portal „fußball.de“ waren die Paarungen des ersten und des vierten Spieltags gegenüber den am 7. und am 9. Mai zweifach verschickten Einladungen vertauscht. Deshalb hatte Halterns Trainer Magnus Niemöller seine Mannschaft zum Abendspiel einbestellt – und war stocksauer, als er am Mittwoch erfuhr, dass sein TuS schon um 17.45 Uhr antreten soll.
„Den Ärger kann ich verstehen. Und sicher trifft uns auch eine Mitschuld, davon wollen wir uns gar nicht freisprechen“, räumte Reinhard Wilke ein. „Aber in der offiziellen Einladung stand es richtig, und die ist verbindlich.“ Wie die falschen Anstoßzeiten ins Netz geraten waren, konnte er am Tag nach seiner Rückkehr aus dem Urlaub noch nicht sagen. „Das müssen wir noch recherchieren. Aber es ist nun mal passiert.“
Bekommt Niemöller eine Elf zusammen? Vielleicht bekommt Niemöller ja eine Elf zusammen, die es ab 17.45 Uhr mit Wacker Obercastrop aufnehmen kann, bevor um 19.30 Uhr die SpVgg Erkenschwick auf TuS Hordel trifft. Und vielleicht hat der Ausrichter ja diesmal die größten Probleme schon vor dem Anstoß bewältigt. Wäre ihm zu wünschen.