Die Spieler des ASC 09 Dortmund tollten nach dem Abpfiff wie kleine Kinder über den Kunstrasen. „Die Nummer eins der Stadt sind wir“ schallte es immer wieder über den Platz. Und das ist wahr, wenn man mal den großen Nachbarn Borussia Dortmund ausklammert.
Im einzigen am Wochenende ausgetragenen Spiel der Oberliga Westfalen schlug das Team zum Rückrundenauftakt den FC Brünninghausen mit 2:1 (1:0) und festigte damit vor der Winterpause den zweiten Tabellenplatz. Beide Treffer für die Mannschaft von Trainer Adrian Alipour erzielte in Abwesenheit des gesperrten Kapitäns Kevin Brümmer Torjäger Maximilian Podehl (21. und 72. Minute). Den Treffer für Brünninghausen zum zwischenzeitlichen Ausgleich markierte der eingewechselte Dominik Behrend.
„Das ist Wahnsinn“, freute sich der sonst immer so kontrolliert wirkende Alipour. Er schaute sich das Treiben seiner Jungs nach dem Spiel mit leuchtenden Augen aus einigen Metern Entfernung an. „Es ist ein Wahnsinnsgefühl, wenn du dir jetzt zwei Monate die Tabelle anschaust und du steht auf einem Aufstiegsplatz - und das bereits seit 14 Wochen." Aber Alipour wäre nicht Alipour, wenn er nicht sofort wieder auf die Bremse treten würde. Er mahnte an: „Wir genießen das, aber wir gehen respektvoll mit der Tabellensituation um.“
Alipour kann aktuell zu Recht stolz auf seine Mannschaft sein. Was der ASC 09 in den vergangenen Monaten geleistet hat, ist sensationell. „Das war nicht nur kämpferisch, das war auch taktisch ein super gutes Spiel von uns“, betonte Alipour. „Durch den Ausgleich ist es nochmal spannend geworden. Aber insgesamt ist der Sieg schon gerecht.“ Damit hielt der ASC 09 den FC Brünninghausen im Dortmunder Stadt-Derby nicht nur auf Distanz. Mit 28 Punkten hat der Tabellenzweite - bei einigen mehr ausgetragenen Spielen - auch bereits sieben Zähler Vorsprung auf die Konkurrenz.
Das wurmte auch Brünninghausens Trainer Alen Terzic: „Wir hätten gerne einen Punkt mitgenommen. Der wäre auch verdient gewesen. Aber es ist schwierig, wenn du gegen den ASC in Rückstand gerätst. Das ist uns gleich zweimal passiert. Wir mussten so fast das gesamte Spiel einem Rückstand hinterherlaufen.“
Alipour war es egal. Er verabschiedete sich nach dem Spiel von seiner Mannschaft und fuhr mit einem guten Gefühl wieder zurück nach Willingen in den Weihnachtsurlaub, den er bereits angetreten und für das Spiel eigens unterbrochen hatte. „Die freien Tage hat sich mein Team redlich verdient“, frohlockte er.