Es war von Beginn an das von vielen erwartete Spiel auf Augenhöhe. Der 13. empfing den Zwölften.
Vor den gut 300 Zuschauern wollte der FSV Vohwinkel nach zuletzt zwei Niederlagen endlich wieder punkten. Speldorf dagegen wollte seine gute Form bestätigen. In den letzten beiden Wochen punktete die Mannschaft von Christian Mikolajczak (36) jeweils gegen direkte Konkurenten. Gegen Bocholt holte man einen Zähler (3:3), gegen Hilden gleich drei (4:3). Gegen Vohwinkel kamen die Hausherren gut in die Partie: "Wir waren von Beginn an sehr griffig", bilanzierte Speldorfs Trainer Mikolajczak die Anfangsviertelstunde.
Doch auch die Gäste aus Wuppertal versteckten sich nicht und kamen zu Chancen. "Es war in den ersten 40 Minuten von beiden Mannschaften eine sehr ordentliche Oberliga-Partie, womit ich sehr zufrieden bin", stellte Vohwinkels Trainer Marc Bach klar. Wenn Bach von der 40. Spielminute spricht, spricht er vom eigentlichen Beginn der Partie. Eben da ging seine Mannschaft durch Verteidiger Eliot Cakolli in Führung (40.).
Was danach geschah war furios. "Nach den 40 guten Minuten hatten wir wieder, wie aktuell jede Woche, unsere obligatorischen fünf Minuten, in denen wir aufhören Fußball zu spielen", ärgerte sich Bach im Anschluss an die Partie. Was war passiert? Direkt nach Wiederanpfiff drehten die Mülheimer binnen zwei Minuten die Partie. Erst war es Esad Morina, der zum Ausgleich traf (41.), dann der schnelle Abdul-Rahman Yussif, der für Speldorf die Führung besorgte (43.). "Nach dem Rückstand haben wir verstanden, dass wir auch selbst nach vorne Fußball spielen können", sagte VfB-Trainer Mikolajczak.
Welch eine Qualität im Team des Aufsteigers steckt, zeigt auch die Tatsache, dass Torschütze Morina in der Jugend neben Rot-Weiss Essen für den FC Schalke 04, die TSG 1899 Hoffenheim, sowie den FC St. Pauli auf Torejagd ging. Im zweiten Durchgang war von dieser Qualität herzlich wenig zu sehen. "Wir haben zu oft hohe Bälle gespielt, die dann zum Ballverlust geführt haben", ärgerte sich Speldorfs Torschütze Andre Panz.
So kamen die Gäste durch Frederic Lühr zum verdienten Ausgleich (61.). "Das ist ein gerechtes Unentschieden, auch wenn wir mehr Spielanteile hatten", resümierte Bach zufrieden. Zudem lobte er die Einstellung seiner Mannschaft: "Die Moral war riesig. Wir haben uns um vom Rückstand nicht einschüchtern lassen." Auch Speldorfs Trainer bezeichnete das Ergebnis als "leistungsgerecht", kritisierte aber die zweite Halbzeit seiner Mannschaft. "Das 2:2 geht in Ordnung. Trotzdem kann es nicht sein, dass unser Torwart den Spielaufbau macht. Darüber muss ich mit den Jungs reden."
In der kommenden Woche empfängt Vohwinkel Schonnebeck, während die Speldorfer zum Tabellenführer nach Straelen müssen.