Auch wenn Marl-Hüls-Kapitän Sebastian Westerhoff nach dem knappen, aber durchaus verdienten 2:1 Sieg gegen den FC Brünninghausen davon sprach, dass die daraus resultierende Tabellenführung „nur eine Momentaufnahme“ sei, darf man schon davon überrascht sein, was das junge Team von Trainer Michael Schrank für eine Entwicklung genommen hat.
Denn es waren die ganz jungen Kicker vom TSV, die dem starken Auftritt vor der Pause ihren Stempel aufdrückten. Vor allem das Sechserpaar aus Kim Völkel und Pierre Nowitzki trug maßgeblich dazu bei, dass das Heimteam dort die klar bessere Elf war. Für die Torchancen waren dann allerdings die älteren Spieler zuständig. Gleich drei Mal hatte Sebastian Westerhoff eine gute Einschussmöglichkeit, scheiterte jedoch jedes Mal knapp. Besser machte es da Dario Gedenk per Kopf nach einer Baf-Flanke (25.).
Gemessen an den Spielanteilen fiel diese Halbzeitführung sicher einen Treffer zu niedrig aus – und das hätte sich beinahe gerächt. Denn nach dem Seitenwechsel waren die Hausherren nicht mehr so präsent, gaben mehr Räume preis.
Doch erst nach der Einwechslung von Kagan Atalay bliesen die Gäste richtig zur Attacke. Gleich mit seiner ersten Aktion leitete Atalay den Ausgleich durch Dominik Behrend ein (73.). „Danach hatte ich das Gefühl, dass wir näher am 2:1 dran waren als der TSV“, betonte FCB-Coach Alen Terzic anschließend.
Aber genau das war der Knackpunkt. Denn anstatt sich den einen Auswärts-Zähler zu sichern, setzten die Brünninghauser nach. Offenbar wollten sie unbedingt den Sieg. Das hatte Konsequenzen. Und dafür waren dann die alten Hasen vom TSV verantwortlich. Der kurz zuvor eingewechselte Michael Smykacz bediente Sebastian Westerhoff, der aus kurzer Distanz nur noch den Ball über die Linie drücken musste und damit die Basis für die „Spitzenreiter-Humba“ legte (88.). „Wir haben eine überragende erste Halbzeit gespielt“, bilanzierte anschließend ein gewohnt sachlicher Hülser-Trainer Michael Schrank. „Da haben wir die Räume super eng gemacht und uns sehr gut in den Zweikämpfen präsentiert. Dass es nach der Pause nicht mehr so gut lief, lag daran, dass ich beide Sechser verletzungsbedingt auswechseln musste.“