Die Entscheidung des sonst eigentlich souveränen Unparteiischen Alexander Busse war dabei durchaus strittig. So haderten die KFC-Verantwortlichen nach Abpfiff über den Platzverweis, der dazu führt, dass Idrissou am Sonntag im Pokal gegen Rot-Weiss Essen fehlt. "Wie kann man da Gelb geben? Der Schiedsrichter war der Einzige, der das so gesehen hat", motzte KFC-Boss Lakis. Auch Coach Michael Boris hatte kein Verständnis für die Entscheidung des Gespanns: "Da haben andere rumgetreten wie die Ponys und die haben überhaupt nichts gekriegt. Ein Dennis Schmidt hat 90 Minuten rumerzählt und ist gefallen und kommt am Ende ohne Gelbe Karte raus."
Dabei hätte der ehemalige Bundesligaprofi als Held aus dem Spiel gehen können. So brachte Idrissou den KFC nicht nur in der ersten Halbzeit per Kopf in Führung, sondern erzielte kurz vor Schluss den Ausgleich für die Blau-Roten. Nur wenige Sekunden nach dem 2:2 war es Silvio Pagano, der die Uerdinger zum Sieg hätten schießen können. "Er muss den da machen und dann ist Ruhe im Laden", ärgerte sich Boris, der die Punkteteilung nicht als leistungsgerecht empfand. "Unterm Strich muss man sagen, dass wenn wir hier die drei Zähler mitnehmen, sich keiner von Meerbusch beschweren würde. In der ersten Viertelstunde hatten wir ein bisschen Probleme, aber danach eigentlich nicht mehr."
Das sahen die Meerbuscher derweil ähnlich, wenn auch eher aus ihrer Sicht. "Im Vorfeld hätte ich sogar ein 0:0 angenommen, vom Spielverlauf her können wir uns ein wenig ärgern", analysierte Robert Palikuca, der gemeinsam mit Olivier Caillas das Trainerteam beim TSV bildet. "Von den ersten drei Möglichkeiten, die wir hatten, waren zwei im Fünfmeterraum. Die müssen drin sein, da gibt es keine Entschuldigung und dann kann es ein glattes 3:0 für uns geben. Uerdingen geht dann eben mit dem ersten gut vorgetragenen Angriff in Führung." Dennoch bleiben die Gelb-Blauen auch im zehnten Versuch immer noch ungeschlagen, verbleiben bei einem Spiel weniger auf dem zweiten Platz hinter Wuppertal. Palikuca: "Die Party geht weiter."
Die Uerdinger werden hingegen so kurz vor dem Pokalhighlight gegen RWE eher wenig Gründe zum Feiern finden. Vor allem wenn mit Idrissou der große Trumpf in der Offensive fehlt.