Nach dem am letzten Spieltag tatsächlich noch geschafften Klassenerhalt steht der SVZ vor dem großen Umbruch. Auch Ucar gehört in der kommenden Saison nicht mehr zum Kader des Gladbecker Oberligisten. Der sich nach dem Herzschlagfinale ohnehin erst einmal schütteln und neu aufstellen muss.
In der Rückblende muss auch der 23-Jährige gestehen: „Dass wir es am Ende geschafft haben, gleicht einem Wunder.“ Ein Wunder, an das neben Trainer Günter Appelt freilich nicht mehr alle Zweckeler geglaubt haben. „Natürlich waren welche dabei, die ihn für verrückt erklärt haben, als es für uns so aussichtslos war. Aber am Ende hat er Recht behalten. Am 34. Spieltag wurde abgerechnet.“
Mit sechs Toren und sechs Vorlagen hatte der Linksverteidiger maßgeblichen Anteil daran, dass der Klub, zu dem er 2011 in der Landesliga gestoßen war, noch eine dritte Saison in der Oberliga kicken darf. Allerdings ohne Ucar. „Wir hatten gute Gespräche und trennen uns im Guten“, sagt der Linksfuß, der an der Uni Duisburg-Essen an seinem Master-Abschluss (Germanistik und Sport) schraubt und im nächsten Jahr seine Freundin Sevtap heiraten wird.
Welcher Verein schnappt sich also den Strategen, der seinen alten Verein in seiner Funktion als verlängerter Arm des Trainers und Leitwolf zu zwei Aufstiegen geführt hat? „Ein Tapetenwechsel tut mir sicher gut“, findet Ucar. Ohne Probleme traut er sich zu, bei einem ambitionierten Klub in der Oberliga anzuheuern.
Fragt man den Verteidiger nach seinen Stärken, gibt er sich bescheiden. „Mannschaftsdienlich“, lautet seine Selbsteinschätzung. Und er fügt hinzu: „Ich habe in der letzten Saison auf fast allen Positionen gespielt. Ich denke, dass ich ein Spiel gut verstehe und dementsprechend auch flexibel einsetzbar bin.“
Gut möglich, dass die Ungewissheit bald ein Ende hat.