Das war ein Schock für den Oberliga-Aufsteiger. Beim Trainingsstart am Ende der vergangenen Woche erklärte Trainer Alfred Nijhuis völlig überraschend seinen Rücktritt – aus „persönlichen Gründen“.
„Er hat uns gesagt, dass ihm im Moment die Kraft für diese Aufgabe fehle“, berichtet Markus Plate. So wie der Vorsitzende der Sportlichen Leitung waren sie alle überrascht von Nijhuis‘ Schritt, der „zum total ungünstigen Zeitpunkt“ erfolgt sei. „Wir haben damit überhaupt nicht gerechnet“, sagt Plate – und macht auch keinen Hehl daraus, dass die Verantwortlichen den plötzlichen Abgang des Niederländers „nicht nachvollziehen“ konnten. Zwei Jahre lang war der Ex-Profi des MSV und des BVB in Stadtlohn tätig, der Oberliga-Aufstieg war auch sein Verdienst.
Plate hofft auf eine Trotzreaktion
Nun müssen die Münsterländer den Blick nach vorne richten. „Die ersten Gespräche laufen bereits“, verrät Plate, der selbst aber genau wie Hubert Tenbrinck, der Vorsitzende des Vereins, im Urlaub weilt. „Wir sind aber gut aufgestellt und haben noch ein paar Leute vor Ort, die jetzt sondieren können.“
Das für das Wochenende geplante Testspiel wurde abgesagt, das Training – und darauf wollen sich die Grenzstädter nun erstmal konzentrieren – leitet interimsweise Assistent Manfred Ostendorf die Einheiten. In der Mannschaft sei die Stimmung immer noch völlig in Ordnung, versichert Plate, der insgeheim sogar auf eine Trotzreaktion hofft. „Wir hoffen, dass wir gestärkt aus der Situation herausgehen“, meint der Manager.
„Dafür sind wir viel zu stark“
Die Aufstiegs-Euphorie, die die Blau-Weißen eigentlich durch die Sommerpause tragen sollte, hat aber schon einen herben Dämpfer bekommen. Plate: „Das stimmt. Aber jetzt bricht nicht alles zusammen. Dafür sind wir viel zu stark.“
Namen von potentiellen Nachfolgern für Nijhuis kursieren noch nicht. „Es wird keinen Schnellschuss geben, denn Panik ist ein schlechter Ratgeber“, erklärt der Sportliche Leiter.