Es wird ein Duell á la David gegen Goliath: Wenn am Sonntag der Tabellenprimus an die Tür von Schlusslicht PSV Wesel-Lackhausen klopft, könnte man am Molkereiweg schlotternde Knie erwarten.
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Immerhin: Der SV Hönnepel-Niedermörmter steht seit dem siebten Spieltag fast ununterbrochen an der Tabellenspitze. Mit 56 Punkten und einer Tordifferenz von +30 ist Hö-Nie unangefochten auf dem Weg in die Regionalliga. Der FC Kray steht zwar knapp hinter den Bullen vom Niederrhein, muss jedoch für den Aufstieg auf Fehler des Primus' lauern.
Auf der anderen Seite der Tabelle bekleidet Wesel-Lackhausen mit elf Pünktchen einsam den letzten Platz. Die Tordifferenz von -55 und klägliche zwei Saisonsiege lassen selbst den hartgesottensten Fußballfan die Hände über dem Kopf zusammen schlagen. Der Abstieg ist praktisch beschlossene Sache.
Rütter träumt vom Wunder
Immerhin einer glaubt daran, dass das ungleiche Duell am Sonntag eine außergewöhnliche Wendung nehmen könnte: PSV-Trainer Rütter. "Wir haben absolut nichts zu verlieren und können gegen Hö-Nie völlig frei aufspielen. Warum sollten wir also nicht am Sonntag gewinnen?", hinterfragt der 38-Jährige.
Mit dem Abstieg hat sich Rütter schon abgefunden: "Dafür musst du kein Prophet sein. Wir planen schon für die Landesliga. Auch wenn wir am Sonntag gegen Hö-Nie gewinnen werden, ist der Abstieg nicht zu verhindern."
Wie Pauli gegen Bayern
Hö-Nie-Trainer Georg Mewes erwartet, dass in Wesel ordentlich Beton angerührt wird, gibt sich jedoch siegessicher: "Die werden sich mit elf Mann hinten einbuddeln, aber ich bin mir sicher, die Nuss werden wir schon knacken! Wir haben einfach die bessere Mannschaft und das werden wir auch zeigen."
Rütter gibt sich trotz der spielerischen Überlegenheit des SV Hö-Nie in stoischer Ruhe völlig unbeeindruckt: "Wir machen das wie St. Pauli 2001 gegen die Bayern. Deswegen lieben wir doch alle den Fußball, weil solche Überraschungen immer wieder passieren. Die Oberliga war für uns von Anfang an ein Abenteuer - und das soll sie auch bleiben."