Sein Ex-Verein Hüls tritt den umgekehrten Weg an, der Westfalen-Meister von 2000 kickt in der neuen Saison nur fünftklassig. Mutluer: "Wenn man sieht, was da abgelaufen ist, tut es schon weh. Den Abstieg hat Hüls nicht verdient, aber irgendwo sind sie es auch selbst schuld. Das Konzept ist nicht aufgegangen."
Der Radikal-Schnitt im vergangenen Sommer fiel letztlich zu heftig aus, auch wenn der Start mit drei ungeschlagenen Partien zunächst Hoffnung bereitete. Dann folgte eine bittere Punkte-Dürre, von der sich die Vestischen bis heute nicht erholten. Mutluer: "Erfahrene Kräfte, wie Haxter, Bollerott, Bertelsbeck, Strickling oder ich wurden weggeschickt, stattdessen hat man sich auf einige wenige Routiniers und viele 18,- oder 19-Jährige verlassen. So etwas kann nicht gutgehen. Die Unerfahrenheit hat letztlich das Genick gebrochen."
Beim Versuch, eine neue, schlagkräftige Formation aufzubauen, steht auch der Name von Kadir Mutluer auf der Abarbeitungs-Liste von Fußball-Abteilungsleiter Horst Darmstädter und Chef-Coach Klaus Täuber. "Ja, es gibt eine Anfrage", bestätigt der 27-Jährige, "in dieser Woche wird sich entscheiden, wo ich künftig spiele." Mutluer verrät allerdings gegenüber RevierSport seine Tendenz: "Ich möchte so hoch wie möglich spielen. Wenn ich mit Gladbeck aufsteige und der VfB demnächst in der Verbandsliga spielt, wäre das für mich ein Schritt zurück. Ich habe der Germania bereits mündlich zugesagt, unterschrieben ist bisher aber noch nichts. Ich halte es momentan noch wie Kaiser Franz: Schaun mer Mal."
Mutluer sagt aber auch: "Für Qualität muss auch entsprechend bezahlt werden, das gilt sowohl für mich selbst als auch für Engin Yavuzaslan." Der Team-Kollege von Mutluer, ein Kämpfer mit Herzblut, steht ebenfalls auf dem Hülser Papier mit möglichen Verstärkungen. Mutluer: "Engin hat mehrere Anfragen."