"Der 1:0-Sieg in Wattenscheid war für uns ganz, ganz wichtig", prustet "Dabo" kräftig durch, "seit dem Ende der Winterpause, als wir in Hüls 3:0 gewonnen haben, ist das für uns der erste Dreier gewesen. So konnten wir uns etwas Luft verschaffen, aber durch sind wir trotzdem noch nicht. Zwei Siege müssen noch hinzu kommen, dann dürfte eigentlich nichts mehr schief gehen."
Doch für Dabovic steht weniger die Klassen-Zugehörigkeit, sondern mehr der Job im Vordergrund. "Ich arbeite als Assistent of Manager bei einer Firma in Ennepetal, die weltweit Autoteile vertreibt. 70 Prozent der Verkäufe bestehen aus Export, das ist ein Global Player, ich soll bald ein internationales Verkaufs-Gebiet übernehmen." Die räumliche Nähe zwischen Unternehmens-Standort und seinem Verein Oestrich passt, Dabovic muss fahrtechnisch nicht viel Aufwand betreiben. Gespräche über eine Fortsetzung der sportlichen Zusammenarbeit gab es schon. Tendenz: Positiv.
Von seinen neuen Team-Kollegen hat der ehemalige Dortmunder einen guten Eindruck, auch wenn die Mannschaft überwiegend aus "jungen Hüpfern" besteht. "Ich bin mit fast 27 Jahren einer der drei ältesten Akteure", sagt er, "viele andere Jungs sind hier noch sehr unerfahren, natürlich muss man da automatisch mehr Verantwortung übernehmen, aber das ist kein Problem für mich." Enttäuscht, dass sein Talent-Weg nicht über die
Ambitions-Schiene in den Profi-Bahnhof geführt hat, zeigt sich der Ex-Wuppertaler nicht. "Mein Ziel war es, den Sprung in die Regionalliga zu schaffen. Diesen Wunsch habe ich mir mit meiner Station beim VfR Neumünster auch erfüllt. Mit dem Fußball konnte ich mir mein Studium finanzieren, das war ein ganz angenehmer Nebeneffekt. Der Sport hat mir viel gegeben, aber irgendmann muss man sich eben für eine Richtung entscheiden." Heute würde Dabovic einer höherklassigen Verlockung widerstehen: "Die Regionalliga juckt mich ehrlich gesagt gar nicht mehr, auch wenn es sicherlich Spaß machen würde, vor vielen Zuschauern aufzulaufen. Bei mir hat der Job Vorrang, Fußball ist nicht mehr meine Nummer eins. Trotzdem will ich immer versuchen, mit meiner Mannschaft möglichst gut abzuschneiden."