„Das ist mal ein Stadion! Nicht so ein Dorfsportplatz, wie wir ihn haben.“ Als die Spieler des SuS Neuenkirchen im Mai in Herne gastierten, zeigten sie sich von der Spielstätte des Gegners regelrecht begeistert.
Kein Wunder, denn wohl kein anderes Oberliga-Stadion kann in Sachen Atmosphäre mit dem ehrwürdigen Stadion am Schloss Strünkede mithalten. Für den SC Westfalia Herne ist die von langer Tradition umwehte Spielstätte aber eine Belastung.
Die hohen Unterhaltungskosten der „Abisol-Arena“ sind nicht erst seit gestern ein Problem. Schweren Herzens hat sich der Verein vor dem ersten Heimspiel am Sonntag gegen Rot Weiss Ahlen (15 Uhr) nun entschlossen, die Eintrittspreise um einen Euro in allen Kategorien zu erhöhen. „Unseren treuen Zuschauern zuliebe haben wir die Eintrittspreise jetzt einige Jahre lang stabil gehalten, sogar abgesenkt, obwohl das oft ein ziemlicher Kraftakt für den Verein war. Gleichzeitig sind die Kosten immer weiter gestiegen. Deswegen ist diese moderate Preiserhöhung jetzt nicht mehr zu vermeiden“, erklärt der Vereinsvorsitzende Sascha Loch.
Die Krux ist, dass sich das Stadion nicht in öffentlicher Hand befindet, sondern – immer noch – dem Westmeister von 1959 gehört. „Westfalia Herne ist vielleicht der einzige Verein im Amateurfußball, der sein eigenes Stadion unterhält. Das ist eine große Herausforderung, aber auch eine Ehre. Für Fußballfreunde in ganz Deutschland ist das Stadion am Schloss ein Fußballtempel. Jeder Stein und jede Sitzbank atmet Geschichte – muss aber auch erhalten werden. Wir machen das gerne, denn das Stadion macht einen großen Teil der Faszination SCW aus“, sagt Loch und spricht vom „Tafelsilber des Vereins“.
Das möchte der Verein natürlich bewahren. So ist in dieser Saison 2013/14 beispielsweise die Teilsanierung der Bobby-Wydra-Tribüne geplant.