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SF Baumberg
Er kam, sah nichts und traf

SF Baumberg: Brüggemann schreibt Geschichte

Für fast jeden Baumberger war von vornherein klar, dass es das Spiel seines Lebens wird. Für Uwe Brüggemann hingegen wurde es am Ende sogar noch ein wenig mehr.

Er sorgte mit seinem Kopfballtor zum zwischenzeitlichen 1:2 nicht nur für den Ehrentreffer der Sportfreunde, sondern erzielte für den niederrheinischen Oberligisten das erste Tor im DFB-Pokal überhaupt.

Brüggemann wird DVD noch Enkelkindern zeigen

„Dabei habe ich in dem Moment gar nichts gesehen“, lachte der 29-Jährige nach der 1:4 (0:2)-Niederlage. „Ich war schon so platt, dass ich kaum noch gucken konnte.“ Brauchte er anscheinend auch nicht, denn die Flanke von TuRU-Neuzugang Sebastian Schweers fand perfekt die Stirn des Mittelfeldspielers, der von den Ingolstädtern im Sechzehnmeterraum sträflich alleine gelassen wurde. Brüggemann: „Ich habe nur gemerkt, dass der Ball gut kommt. Aber dass ich so frei stehe und letztendlich so platziert einköpfen konnte, hat mich selber auch überrascht. Im Endeffekt war das natürlich ein richtig geiles Gefühl.“

Hauptamtlich arbeitet Brüggemann als Marketing Konzeptleiter für ein Versicherungsunternehmen. Mit Anzug und Krawatte sitzt er dabei im Büro und sieht eigentlich so gar nicht wie ein Fußballer aus. Aber mit dem Treffer hat er seinen Platz zumindest in den Baumberger Geschichtsbüchern sicher. „Ich gehe davon aus, dass meine Arbeitskollegen allesamt das Spiel verfolgt haben. Das Tor werde ich wohl sowieso noch einige Zeit mitnehmen.“

Mutter und Tochter verpassten das Erstrunden-Pokalspiel, weilten währenddessen im Urlaub. Für Brüggemann, der bei den Sportfreunden in seine zweite Saison geht, aber kein Problem. Schließlich hat er sich das Spiel vorsorglich auf DVD aufgenommen: „Das Video werde ich mir bei Gelegenheit noch einige Male anschauen und später in 50 Jahren meinen Enkelkindern zeigen, wenn die nicht glauben wollen, was ihnen der Opa so erzählt.“

Nur ein Abseitspfiff sorgt für ein wenig Unmut

Ärgerlich war dann für die Monheimer im Endeffekt nur, dass Schweers wenige Minuten nach dem Anschlusstreffer zwar das Tor traf, vom Schiedsrichter jedoch wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung zurückgepfiffen wurde. Doch lange konnten die Sportfreunde keinen Groll hegen. Zu stolz waren sie auf das Tor und über die Zahl von 2.488 Zuschauern. Ob diese jedoch auch im grauen Ligaalltag den Weg ins Stadion finden werden, ist fraglich. Schließlich skandierte die Baumberger Kurve: „Aber Scheiß drauf, Baumberg ist nur einmal im Jahr!“

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