Schlecht war das Spiel deshalb ganz und gar nicht. Zwar taten sich beide Mannschaften in der Anfangsphase schwer, ihr Spiel konstruktiv nach vorne zu bringen, mit fortschreitender Spieldauer lief aber vor allem bei den Gastgebern der Ball flüssiger. Doch die erfahrene Abwehr um Heinrich Losing hatte immer wieder den Fuß dazwischen. „Das ist deren absolute Qualität, über 90 Minuten so konsequent zu verteidigen“, zollte Krays Trainer Christoph Klöpper dem Gegner Respekt. Nur einmal gab es Unordnung und die nutzte Kevin Kehrmann zum 1:0.
SV-Coach Georg Mewes war von der Leistung seines Teams dennoch angetan: „Das war ein offener Fight zweier starker Teams.“ Für Mewes selbst war eigentlich von Beginn an klar, dass sein Team zumindest einen Punkt mitnehmen würde: „Die Serie geht weiter, denn in Kray habe ich noch nie verloren.“
Bedanken durfte er sich auch bei Harun Can. Der Ex-Krayer traf kurz nach seiner Einwechslung mit einem Distanzschuss. Auch die Gastgeber konnten mit dem Punkt zum Auftakt leben. „Das Ergebnis macht Sinn“, bilanzierte Klöpper: „Wir wussten genau, was uns erwarten würde und haben dementsprechend im Vorfeld nach Lösungen gesucht. Leider hat es dann im Spiel nicht so gut geklappt.“
Für seine Truppe hatte der neue Coach trotzdem lobende Worte übrig: „Vor allem unsere Hintermannschaft hat mir gefallen. Sowohl defensiv als auch offensiv war das von unserer Abwehr stark.“
Gegen kompakt verteidigende Gegner fehlen der jungen Mannschaft allerdings noch die Mittel. Das bestätigte auch der Chef: „Wir haben in der Vorbereitung oft gegen spielerisch starke Mannschaften getestet. Gegen tief stehende Truppen müssen wir uns auf jeden Fall noch steigern.“
Um an dieser Baustelle zu arbeiten, hat Klöpper allerdings noch etwas Zeit. Denn mit dem Wuppertaler SV wartet am kommenden Wochenende eine Mannschaft, die selber das Spiel machen will. Eine Tatsache, die dem FC Kray durchaus entgegen kommen könnte.