Mit dem BVB wurde er B- und A-Junioren-Meister, danach absolvierte Mehnert 119 Meisterschaftsspiele für die zweite Mannschaft und durfte im Dortmunder Trikot sogar dreimal in der Bundesliga auflaufen. Der Trainer des Oberligisten Westfalia Rhynern ist also ein eingefleischter Borusse und drückt dem Team von Jürgen Klopp im Finale feste die Daumen - sollte man meinen. Doch im Gespräch mit RevierSport überrascht Mehnert: "3:1 für Bayern", tippt der 36-Jährige. Auf Nachfrage berichtet Mehnert, dass er es "schon seit Kindesbeinen" mit dem Rekordmeister hält. "Ich habe zwar lange Jahre für den BVB gespielt, habe aber auch große Sympathien für die Bayern."
Und wo guckt der A-Lizenzinhaber am Samstagabend nun das "Spiel der Spiele"? In der Dortmunder Heimat, aber dann im Bayern-Trikot? Von wegen! "Nee, ich habe Karten bekommen und bin in Wembley im Stadion. Mit ein paar Kumpels mache ich die Tour nach London, das wird super", ist Mehnert voller Vorfreude auf den England-Trip.
Wenn Mehnert im Stadion ist, gewinnt ein deutsches Team
Das Beste kommt aber noch: "Ich war ja auch 1997 in München schon im Stadion und 2001 in Mailand ebenfalls", lacht Mehnert. '97 gewann bekanntlich der BVB, vier Jahre später holten die Bayern den Henkelpott. Mit Mehnert kann im deutsch-deutschen Finale also erst recht nichts schiefgehen, er funktioniert sozusagen gleich als doppelter Glücksbringer.
Dass die Oberliga-Mannschaft von Westfalia Rhynern am Sonntag schon wieder im Einsatz ist, stellt dabei kein Hindernis dar. Doch es ist mitnichten geplant, dass sein Assistent ihn in Neuenkirchen vertritt. "Sonntagmorgen geht es mit der Fähre zurück", erzählt Mehnert, "ich hoffe, dass ich es dann irgendwie pünktlich zum Anstoß in Neuenkirchen schaffe." Der erfolgt um 15 Uhr. Und der Mann, der am Sportplatz am Haarweg vielleicht etwas müde, aber wahrscheinlich ziemlich glücklich an der Seitenlinie steht, der hat dann eine weitere, ganz besondere Geschichte zum Champions-League-Finale im Gepäck.