Der Youngster zählt momentan zu den Stammkräften bei der SG Wattenscheid 09. Der Trainer-Wechsel von Frank Wagener hin zu Dirk Helmig war offenbar für sein Standing nicht schlecht. "Dirk Helmig ist für mich ein alter Bekannter, wir haben schon in der Jugend zusammengearbeitet. Trotzdem wird er die Stärken seiner Spieler objektiv beurteilen und nicht danach gehen, was früher Mal war", sagt Keller.
In seiner Laufbahn hat der aktuelle Innenverteidiger, der sich insofern mit "Verhaftungen" von (sportlichen) Gegenspielern auskennt, schon einige Positionen durchlaufen. "Mit 1,86 Metern habe ich für die Abwehr das richtige Maß", schmunzelt er, "früher wurde ich im rechten Mittelfeld und sogar im Angriff eingesetzt. Das war bei Borussia Dortmund in der C-Jugend."
Mittlerweile trägt Keller das 09-Emblem im sechsten Jahr - die Identifikation mit dem Traditions-Verein von der Lohrheide ist vorhanden. "Ich fühle mich sehr wohl hier, mein Vertrag läuft noch bis 2008. Selbst, wenn wir den Klassenerhalt nicht packen sollten, würde ich hier weitermachen." Und was schätzt "JK" so an der SG? "Diese kleine, familiäre Atmosphäre macht schon etwas aus. Man kann ohne weiteres sagen, dass hier schon Kontakte für das Leben geknüpft wurden. Ich könnte mir auch vorstellen, noch länger in Wattenscheid zu spielen."
Gerade für die jungen Akteure, zu denen neben Keller auch Trisic, Luvuezo oder Stojkoski zählen, sind erfahrene Tipp-Geber besonders wichtig. "Ich spiele im Abwehr-Zentrum neben Peter Kushev, er hilft einem unheimlich. Ab und zu klopft er den jüngeren Leuten auf die Schulter, er kann einen aber auch zusammenstauchen. Peter ist für uns ein absolutes Vorbild. Umgekehrt hat er uns aber auch erklärt, dass wir ihm genauso etwas sagen können."
Der erste Punktspiel-Sieg im Jahr 2007, das 2:1 in Hamm, hat bei den 09ern zweifellos neue Kräfte freigesetzt. Keller: "Vorher ist es uns nicht gelungen, zwei Mal einen Zwei-Tore-Vorsprung in einen Sieg zu retten. In Hamm haben wir die Führung endlich über die Zeit gebracht. Wir wissen jetzt, dass es geht."
Beim Stichwort Erkenschwick reagiert der Nachwuchs-Mann recht gelassen. "Beim 2:6 im Hinspiel war ich nicht dabei, aber ich weiß, dass es zur Halbzeit schon 1:5 stand", erinnert er sich, "wir dürfen uns Sonntag nicht so vom Gedanken der Wiedergutmachung leiten lassen, sondern müssen immer vor Augen haben, dass uns jeder Erfolg ein Stückchen näher ans rettende Ufer bringt."