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Wettskandal: K. Berge
"Irgendwo ist jeder Mensch käuflich"

Wettskandal: "Irgendwo ist jeder Mensch käuflich"

Im Prozess um den größten Wettskandal im europäischen Fußball ist der NRW-Ligist VfB Speldorf erneut ins Visier der Staatsanwaltschaft geraten.

Vor dem Bochumer Landgericht hat der noch nicht angeklagte Marijo C. am Mittwoch im Zeugenstand erklärt, dass er im DFB-Pokalspiel zwischen den Mülheimern und Rot-Weiß Oberhausen (0:3, am 2. August 2009) drei Akteure des Außenseiters bestochen habe.

Nach RS-Informationen soll es sich dabei um die ehemaligen Kicker Oktay Güney (jetzt DSC Wanne-Eickel), Hasan Ramadani (FC Remscheid) und Birkan Yilmaz (vereinslos) handeln. Wir sprachen mit Klaus Berge, Trainer beim DSC Wanne-Eickel, wo Güney derzeit aktiv ist, über die Gerüchte.

DSC-Trainer Klaus Berge, ein Stück weit hat der Manipulationsskandal auch Wanne-Eickel erreicht - denn es gibt Vorwürfe gegen Ihren Spieler Oktay Güney.

Ich war sehr überrascht, als ich von diesen Mutmaßungen gehört habe. Ich habe Oktay sofort darauf angesprochen und er sagte, dass das alles Unsinn sei. Die Dinge geistern jetzt herum, wenn sich herausstellt, dass etwas dran ist, werden wir eine Meinung dazu haben, wenn nicht, dann brauchen wir uns auch nicht dazu äußern - das müssen wir abwarten. Ich kann mir eigentlich auch gar nicht vorstellen, wie das in dem Fall funktioniert haben soll. Oktay ist Stürmer und als solcher für eine 0:3-Niederlage zu sorgen, ist schon ein bisschen schwierig.

Können Sie sich denn vorstellen, dass Manipulationen im Amateurfußball stattfinden?

Man denkt immer, dass solche Dinge weit weg sind und dann sind sie plötzlich ganz nah. Die Oase der Unschuldigen gibt es jedenfalls nicht. Irgendwo ist jeder Mensch käuflich, es ist nur eine Frage des Preises. Und deshalb muss ich sagen: Das ist jedem zuzutrauen.

Aber die eigene Karriere setzen die Spieler doch auf‘s Spiel.

Denken Sie mal an die geringen Summen, um die es im Bundesliga-Skandal ging, das war für einige wohl eher so etwas wie das „Klingelmännchen für Erwachsene“. Wenn ich aber lese, dass Thomas Cichon Spielschulden gehabt haben soll, da kann der Druck schon immens werden und der Verstand aussetzen.

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