"Bisher hat RWE alle Heimspiele gewonnen, daher muss man mit einem Punkt eigentlich zufrieden sein, aber nach dem Spiel ist es eher Fünfzig-Fünfzig", gestand Jaroslav Stankiewicz. Der ist nicht nur Innenverteidiger beim VfB Speldorf, sondern verschuldete auch noch den Elfmeter für Rot-Weiss Essen, vermutet dahinter aber eine Konzessionsentscheidung. "Vielleicht hat sich der Schiedsrichter da auch ein bisschen beeinflussen lassen und auf den Punkt gezeigt, weil er vorher recht wenig für Essen gepfiffen hat." Dabei habe der VfB durchaus von der Kulisse von 6860 Zuschauern profitiert. "Da will man sich natürlich zeigen und beweisen, dass man nicht damit zufrieden ist, irgendwo um Platz zwölf herumzudümpeln." Irgendwo zwischen Rang fünf und acht könne sich der VfB zum Saisonende einpendeln, glaubt Stankiewicz. "Den Aufstieg gönne ich aber trotzdem Rot-Weiss Essen. Das ist mein Ex-Verein und die gehören mit so einer Kulisse mindestens ein oder zwei Ligen höher."
Der Weg dorthin ist jedoch beschwerlich. Das kann Alexander Thamm nur bestätigen. "Es hört sich blöd an, aber im Winter wird einfach ein anderer Fußball gespielt als im Sommer. Die Böden werden tiefer und da landet der Ball auch schon mal öfter beim Gegner", glaubt der Essener Innenverteidiger. "Deshalb müssen wir unsere Spielweise vielleicht ein wenig umstellen." Und wie soll das aussehen? Vielleicht gar nicht mal so viel anders, als teilweise gegen die Mülheimer gezeigt. "Wir sind gegen Speldorf in der zweiten Halbzeit angerannt, haben es später mit der Brechstange versucht, sind aber schließlich für unsere Mühen belohnt worden, weil wir konditionell bis zum Ende zusetzen konnten."
RWE-Kapitän Timo Brauer sah das ganz ähnlich: "Wir haben uns den Punkt auf jeden Fall verdient, weil wir in der zweiten Halbzeit noch mal richtig auf die Tube gedrückt haben." Und Brauer Nervenstärke bewies: "Als ich mir den Ball zum Elfmeter hingelegt habe, hatte ich schon ordentlich Muffensausen, aber ich habe den Torwart einfach ausgeguckt, das Ding reingehauen und fertig."