Die Stadt sowie die Sponsoren sind nicht länger bereit, die Misswirtschaft der letzten Jahre auszugleichen.
Die Zahlen sind niederschmetternd. Für die laufende Saison hat der FC laut der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft „thp“ aus Krefeld einen Liquiditätsbedarf von 1,2 Millionen Euro, der in der NRW-Liga nicht gedeckt werden kann. Und das Finanzloch wird noch größer, denn der 1. FC muss für die Jahre 2005 bis 2008 Steuern von 570.000 Euro nachzahlen.
Damit nicht genug. Weitere Forderungen der Krankenkassen, Berufsgenossenschaft sowie Säumniszuschläge sollen ausstehen. Unterm Strich wird der Verein von einem Minus von rund 2,5 Millionen erdrückt. Die Stadt wird kein Erbbaurecht über ihr eigenes Grundstück am Bresserberg aussprechen (RS berichtete), sondern die Rückzahlung der Zuschussrate in Höhe von 650.000 Euro für den Stadionausbau fordern. „Wir suchen nach einer Lösung“, erklärt FC- „Boss“ Uwe Dönisch-Seidel.
Der Spielbetrieb sei vorerst nicht gefährdet. Sollte ein Insolvenzverfahren eröffnet werden, stünde der FC als erster Absteiger fest, dürfte aber sogar weiterspielen. Ob sich das angesicht der sportlichen Lage lohnt, ist fraglich. Das Aufbäumen der Mannschaft gegen das Spitzenteam aus Windeck war ein positives Zeichen. Benedikt Koep und Marek Klimczok hatten den Favoriten mit ihren Toren schon am Rande einer Niederlage.
„Wenn Maurice Gillen nicht so sensationell gehalten hätte, wären wir hier verdient als Verlierer vom Platz gegangen“, gab Germania-Präses Hans-Georg Willmeroth zu. Christopher Thomassen sowie Alexander Hettich sicherten den Punkt. „So wie das Spiel gelaufen ist, können wir mit dem Unentschieden zufrieden sein“, erkannte Willmeroth.