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Sonntagsspiele: Verband reagiert auf wütende Proteste der Amateurclubs
„Können nur um Verständnis werben“

Sonntagsspiele: Verband reagiert auf wütende Proteste der Amateurclubs
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Kaum ein Thema erhitzt derzeit so sehr die Gemüter in den Amateurvereinen wie die Ansetzung des dritten Sonntagsspiels auf 15.30 Uhr. Nachdem sich im Kreis Gelsenkirchen bereits eine Interessengemeinschaft gegen dieses Sonntagsspiel versammelt, eine mögliche Aussetzung des ersten Rückrundenspieltags als Protestaktion beschlossen und damit eine Medienlawine losgelöst hatte, reagierte nun auch der Verband.

DFB-Vizepräsident Hermann Korfmacher, was sagen sie zum Thema Sonntagsspieltag und dem Rumoren der Basis? Ich verstehe die Probleme und den Aufschrei der Vereine, ich komme ja selbst aus einem kleinen Verein. Aber die Beschwerden sind bei uns an der komplett falschen Adresse. Und ich denke auch, dass der Zuschauerschwund in den unteren Ligen andere Gründe hat als die Bundesligaübertragung. Da spielen gesellschaftliche Gründe mit rein und noch einiges mehr. Es gab früher schon die gleichen Probleme, sie hatten nur einen anderen Namen.

Warum kann der Verband nichts gegen das Eingreifen der DFL in den Grundlagenvertrag unternehmen? Schließlich ist die DFL Mitglied im DFB. Das hat mehrere Gründe. Zum einen ist die DFL trotz ihrer Mitgliedschaft im DFB eine autarke Gesellschaft, die sehen muss, dass sie erfolgreich wirtschaftet. Nachdem das Kartellamt den Kirch-Deal platzen ließ, mussten sich die Verantwortlichen um einen neuen TV-Vertrag kümmern. Den Zuschlag hat ein Pay-TV Anbieter erhalten, der ein lukratives Angebot gemacht hat unter der Bedingung eines Sonntagsspiels um 15.30 Uhr. Diese Lösung war und ist auch für uns die beste, denn letztendlich kommt über diesen Vertrag auch das Geld für die Verbandsarbeit - weshalb wir nicht dagegen vorgehen wollen. In den Verhandlungen um den neuen Grundlagenvertrag Mitte des Jahres wollen wir bessere Konditionen für die Amateurklubs aushandeln, damit eben auch die Amateure ein Stück vom Kuchen bekommen.

Was halten sie von der Idee eines Spieltagsboykotts? Das macht mich traurig, denn das führt im Endeffekt ja zu nichts. Es mag zwar ein Zeichen sein, aber wohin? Wollen die Vereine eine Woche später wieder spielen oder das länger durchziehen? Im Endeffekt leiden unter einem Boykott, egal wie lang er dauert, nur die Vereine. Deshalb bitte ich die Initiatoren, von ihrer Idee Abstand zu nehmen, denn damit helfen sie niemandem und erreichen nichts.

Was würden sie den Vereinen denn raten? Wie könnten sie sonst gegen das 15.30 Uhr-Spiel vorgehen? Ich rate den Vereinen auf jeder Veranstaltung an der ich teilnehme oder zu der ich einlade, den Sachverhalt zu akzeptieren und sich damit zu arrangieren. Was anderes können sie nicht tun, es gibt keine Möglichkeit, daran zu rütteln.

Auf der Seite 3 ein Pro und Contra zum Thema Spieltagsboykott!

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