"Damit sind wir natürlich mächtig unzufrieden", räumt 1910-Linienchef Mewes ein und schiebt nach: "Die Tabelle lügt zwar nicht, die nackten Zahlen zeigen aber nicht, was für ein Seuchenjahr hinter uns liegt." Und das Verletzungspech ließ tatsächlich nicht lange auf sich warten.
Der 59-jährige Coach erinnert sich: "Unsere beiden Toptorjäger haben sich bereits nach dem dritten Spieltag verabschiedet. Das war ganz bitter für alle Beteiligten." Gemeint sind Martin Wranik, der einst für den VfB Homberg in der Oberliga auf Torejagd ging und Björn Schulz. Die Bilanz der beiden bis dahin: Sieben Tore in drei Spielen. Die Diagnose fiel für das Duo indes ebenfalls niederschmetternd aus. Während Wranik durch eine verschleppte Bänderverletzung außer Gefecht gesetzt wurde, erlitt Schulz einen Kreuzbandriss.
"Beide kommen im Januar wieder", bemerkt Mewes trocken und verrät: "Zudem haben wir noch vier neue Kicker an der Angel." Der in Oberhausen lebende Familienvater ist sich sicher: "In der Rückserie werden wir das Feld von hinten aufrollen. Da steht dann wieder eine ganz andere Elf auf dem Platz." Die Rechnung ist einfach. "Wir haben noch drei Nachholspiele und die gesamte Rückserie. Aus den noch ausstehenden Partien brauchen wir dringend acht Erfolge. Diese Siege brennen bei jedem von uns auf der Stirn"
Mewes ist überzeugt: "Wir schaffen das. Ein solches Seuchenjahr wie das Vergangene wird es nicht noch einmal geben." Die Marschroute für die Wintermonate ist indes auch schon klar: "Wir trainieren diesmal durch", kündigt der Chef an und schiebt schmunzelnd nach: "Dann kriege ich meine Jungs wenigstens von den reich gedeckten Weihnachtstischen weg."
Der Humor ist dem GSV-Übungsleiter also noch nicht abhanden gekommen. Und das liegt auch am Klub-Umfeld. Mewes: "Vom Vorstand habe ich die volle Unterstützung. Jeder hier weiß, warum die Vorrunde so schief gelaufen ist."
Gewinnen die Gelb-Schwarzen Mitte Januar ihre erste Nachholpartie, wäre der Anfang für ein erfolgreicheres Fußballjahr am linken Niederrhein schon einmal gemacht.