„Das ist für uns unbefriedigend“, zeigt sich der Sportliche Leiter Wolfgang Priester, wie man ihn kennt, als Mann der klaren Worte. „Unsere Mannschaft ist ein biologisches Wunder, denn sie kann sowohl einen Winter- als auch einen Sommerschlaf halten. Ich bin mir derzeit nicht sicher, ob unsere Jungs schon mitbekommen haben, dass wir durch die beiden Absteiger Galatasaray Mülheim und Radevormwald vier Partien weniger haben.“
Seine Kritik an den Kader geht sogar noch ein Stück weiter: „Ich habe manchmal das Gefühl, dass bei dem einen oder anderen Akteur Sauerstoffprobleme vorliegen. Denn die meisten reden mehr als sie laufen.“ Man merkt, der ehemalige Trainer des FC Kray ist tierisch angefressen. „Wenn sich nichts ändert, wird dieses Team absteigen. Das muss man knallhart so sagen. Es kommt mir so vor, als würde die Situation in Rellinghausen ein wenig unterschätzt.“ Sein süffisanter Zusatz: „Ich kann am Sonntagnachmittag meine Zeit auch anders verbringen, zum Beispiel mit meiner Schwiegermutter am Baldeneysee ein Stück Erdbeerkuchen mit Sahne essen gehen.“
Das Programm des ESC in den nächsten Wochen lässt Priester nicht gerade hoffen, dass man viele Punkte einfährt. „Wir haben mit Remscheid, Vohwinkel und Heiligenhaus ganz schöne Brocken vor der Brust. Der liebe Gott wirft keine Zähler vom Himmel, wir müssen uns sie schon holen“, fordert Priester und schiebt abschließend nach: „Es wäre förderlich, wenn wir ganz schnell wach werden.“