Die SpVgg Steele kommt in der Landesliga Niederrhein einfach nicht vom Fleck. Beim GSV Moers gab es nach eigener Führung erneut eine Niederlage.
2:0 bei Gelb-Weiß Überruhr zur Halbzeit geführt - 2:3 verloren. 2:0 gegen den VfB Speldorf geführt - 2:4 verloren. 3:2 in Überzahl (!) beim FC Kray geführt - 3:4 verloren. Und jetzt das Spiel beim GSV Moers: Trotz einer 4:2-Führung verloren die Steeler durch einen Konter in der Nachspielzeit mit 4:5.
Nach zwölf Spielen steht die Mannschaft von Trainer Dirk Möllensiep mit nur drei Punkten auf dem letzten Tabellenrang, sechs Punkte davor steht bereits der Vorletzte, die DJK Arminia Klosterhardt. Der Weg zum rettenden Ufer ist dementsprechend noch deutlich weiter.
Weiter ist die Defensive das große Sorgenkind. Während Steele genauso viele Tore erzielt hat wie Spitzenreiter SV Budberg (26), stellt die Möllensiep-Elf mit 41 Gegentoren die klar schwächste Defensive.
RevierSport sprach mit dem Übungsleiter über...
… das Spiel in Moers: „Ich will am liebsten gar nicht mehr über das Spiel nachdenken. Wir sind überhaupt nicht ins Spiel gekommen, machen vor der Pause das 2:2 und gehen dann sogar 4:2 in Führung. Dann bekommen wir ein Kopfproblem. Wir schlafen bei Standardsituationen und laufen in der Nachspielzeit noch in einen Konter. Wenn ich sehe, dass eine Mannschaft, die wir eigentlich hätten abschießen können, schon 17 Punkte hat, fasse ich mir an den Kopf.“
… die Diskrepanz zwischen Defensive und Offensive: „Ich habe nachgeschaut, wir haben die viertbeste Offensive. Wir bekommen einfach entschieden zu viele Gegentore. Natürlich geht die Defensive immer vorn los, beim Gegenpressing. Aber wenn man vier Tore in einem Auswärtsspiel schießt und keinen Punkt holt, ist das schon bedenklich.“
Ein Moerser Verantwortlicher sagte mir gestern, wenn die Mannschaft so leidenschaftlich wäre wie ihr an der Seitenlinie, wären wir vor denen.
Dirk Möllensiep
… die personelle Situation vor dem Pokalspiel: „Gegen Moers haben sich schon wieder einige Spieler verletzt. Wir spielen zwar gegen eine Mannschaft aus der Kreisliga A, die wir als Landesligist einfach wegpacken sollten. Aber bei unserer mentalen Situation hoffe ich einfach nur, dass wir verletzungsfrei durchkommen.“
… die Arbeit mit der Mannschaft: „Die Trainingsbeteiligung ist immer noch gut. Wir versuchen, weiter Spaß ins Training zu bekommen, um den Kopf vielleicht freizubekommen. Dennoch müssen die Spieler sich gewisse Dinge auch ankreiden. Bei einer Ecke kann jeder hochspringen. Ein Moerser Verantwortlicher sagte mir gestern, wenn die Mannschaft so leidenschaftlich wäre wie ihr an der Seitenlinie, wären wir vor denen. Ich möchte der Mannschaft gar nicht die Leidenschaft absprechen, aber der Kopf macht mehr und mehr Probleme.“
… Dinge, die jetzt noch Hoffnung machen: „Wir waren in vielen Spielen keinen Deut schlechter. Wir können mitspielen, das haben wir gezeigt. Wir müssen unser Kopfproblem lösen und endlich kompakter stehen. Das müssen wir im Training einüben. Und vielleicht können wir im Winter noch einen Defensivspieler überzeugen, sich uns anzuschließen. Wenn ich nicht wüsste, wo ich ansetzen kann, müsste ich aufhören.“
Weiter geht es bereits am Dienstag (29. Oktober). Dann trifft Steele im Kreispokal auf DKSV Helene Essen. Anstoß in der Bäuminghausstraße ist um 18:45 Uhr. Das nächste Spiel in der Landesliga steht dann am Sonntag (3. November) an. Gegner ist der VfB Bottrop. Anstoß am Langmannskamp ist um 15:15 Uhr.