Als die meisten Spieler des VfB Fronhausen nach der 3:5 (1:1)-Niederlage gegen den FC Kray, die den Abstieg in die Bezirksliga bedeutet hat, bereits auf dem Weg in die Kabine waren, saß Issa Issa noch lange auf der Ersatzbank und weinte.
Die Hände tief ins Gesicht vergraben, wollte er nach der bitteren Nachricht erstmal alleine mit sich sein. Irgendjemand reichte dem Routinier dann ein Taschentuch, an dem er sich festhalten konnte. Noch nie war der 39-Jährige in seiner Karriere abgestiegen, jetzt hat es ihn im Spätherbst seiner Karriere erwischt.
Seit 2018 hatte der ehemalige U23-Spieler von Borussia Dortmund für Fronhausen gespielt, sich sehr mit dem Verein identifiziert. Deswegen war die Enttäuschung und die Trauer bei dem dreimaligen Nationalspieler des Libanon riesengroß. "Wir haben daran geglaubt, dass wir noch eine Chance haben. Es ist sehr traurig. Das war einer der traurigsten Tage in meiner ganzen Karriere. Ich bin zuvor noch nie abgestiegen", sagte Issa Issa nach dem Abpfiff gegenüber RevierSport. "Ich bin seit 2018 hier und ich liebe den Verein, das weiß jeder. Ich bin Fußballspieler mit Leidenschaft und niemand steigt gerne ab. Da ist es auch egal, ob du 20 oder 40 Jahre alt bist."
Fronhausen hätte sich ohnehin nur bei einem eigenen Sieg und mindestens einer Niederlage von Steele oder der SG Bedburg-Hau in eine Relegation retten können. Da aber beide Kontrahenten ihre Spiele gewonnen haben, hätte dem VfB selbst ein Dreier im letzten Heimspiel gegen Kray nichts mehr genützt. "Irgendwann in der zweiten Halbzeit haben wir dann auch mitbekommen, dass es auch auf den anderen Plätzen gegen uns läuft. Dann bist du irgendwann auch im Kopf gehandicapt", meinte Issa Issa. "Wir haben es in den Spielen davor auch nicht hinbekommen, den Abstieg zu vermeiden. Und im Endeffekt war es jetzt im dritten Jahr auch ein Stück weit verdient."
Ob er bei der Mission Wiederaufstieg helfen wird, steht noch nicht fest. Es kann auch sein, dass er mit fast 40 Jahren nochmal den Verein wechselt. "Ich bin ehrlich gesagt gerade einfach nur leer. Ich weiß, dass ich auf jeden Fall weitermache. Aber wo und wie, das kann ich gerade nicht beantworten."