Erleichterung und Feierstimmung beim Mülheimer FC 97: Der Traditionsklub hat den Tabellenzweiten SV Scherpenberg im Topspiel mit 1:0 (1:0) bezwungen und ist einen Spieltag vor Saisonende neuer Spitzenreiter der Landesliga Niederrhein 2.
Bereits vor der Partie war den beiden punktgleichen Teams klar: Wer diese 90 Minuten für sich entscheidet, wird den Oberliga-Aufstieg in der eigenen Hand haben. Nun hat sich der Mülheimer FC 97 vor dem Saisonfinale die bestmögliche Ausgangslage verschafft.
Nach dem Schlusspfiff waren den Emotionen keine Grenzen gesetzt. Cheftrainer Ahmet Inal ließ seine ganze Anspannung fallen und schwärmte: „Ich bin sehr erleichtert und freue mich, in die ganzen lachenden Gesichter zu blicken. Mit diesen Fans im Rücken hat es extrem Spaß gemacht. Wir haben die Zweikämpfe angenommen, sind jedem zweiten Ball hinterhergerannt, haben Fußball gelebt - ich bin unglaublich stolz auf meine Jungs.“
In den letzten Wochen hatte sich zwischen den beiden Teams im Fernduell ein Kopf-an-Kopf-Rennen entwickelt. Inal und seine Elf haben „enormen Druck verspürt“ verriet der Coach und verglich den Zweikampf an der Tabellenspitze mit einem Elfmeterschießen: „Die haben gewonnen, wir mussten nachlegen, die haben gepatzt, wir sind nachgezogen - das war eine Achterbahnfahrt der Emotionen. Das bleibt irgendwo auch in den Köpfen hängen. Jetzt sind die Jungs soweit, dass sie verstanden haben, dass wir kurz vor dem großen Ziel sind.“
Torwart Tolunay Isik, der vor der Saison von der SG Wattenscheid 09 kam, hat großen Anteil an der besten Defensivleistung der Liga. Für den 26-Jährigen hat die Stadt Mülheim an der Ruhr den langersehnten Aufstieg verdient: „Als ich hierhin gekommen bin, habe ich direkt festgestellt, dass der Klub nichts in der Landesliga zu suchen hat. Unser Ziel war klar definiert: Wir wollen um jeden Preis hoch. In dem Verein steckt so viel Potenzial. Tolles Stadion, geile Fans. Ganz Mülheim hat Oberliga-Fußball verdient.“ Sein Trainer pflichtete ihm bei: Ein Aufstieg in die fünfthöchste deutsche Spielklasse wäre „riesig für den Mülheimer Fußball“.
Um den Traum realisieren zu können, muss in der kommenden Woche nur noch ein Unentschieden im alles entscheidenden Spiel gegen den Tabellendritten SV Blau-Weiß Dingden erfolgen. Das Hinspiel vor heimischen Publikum konnte der MFC mit 3:1 gewinnen. Obwohl ein Unentschieden reichen würde, kündigte Coach Inal „volle Offensivpower“ an und verspricht: „Die Fans können eine Mannschaft erwarten, die den gewohnten Ehrgeiz zeigt und alles dafür geben wird, die Tabellenführung zu behalten. Wir möchten die Mission gemeinsam erfüllen.“