Die Fußballsaison 2017/2018 steht beim SV Zweckel bisher unter keinem glücklichen Stern. Während bei der ersten Mannschaft bereits nach wenigen Spieltagen in der Landesliga absehbar ist, dass es nur um den Klassenerhalt geht, wurde nach der dritten nun auch die zweite Mannschaft vom Spielbetrieb abgemeldet.
"Uns blieb leider keine andere Möglichkeit"
„Es war ein einstimmiger Vorstandsbeschluss. Uns blieb leider keine andere Möglichkeit“, sagte Zweckels Vorsitzender Ulrich Wloch. Dass es vereinsinterne Unstimmigkeiten gab, räumt Wloch ein, ohne in die Einzelheiten zu gehen. Aber er übt auch Selbstkritik: „Vielleicht haben wir vor der Saison nicht eindeutig kommuniziert, dass bei Personalproblemen der zweiten Mannschaft Spieler aus der Dritten aushelfen sollen. Dazu bestand offenbar jedoch keine Bereitschaft. Deshalb mussten wir handeln. Es wäre nicht vermittelbar gewesen, die dritte Mannschaft im Spielbetrieb zu belassen und die Zweitvertretung abzumelden.“
Es gibt jedoch bei dieser Argumentation ein Gegenbeispiel. So schickte der VfL Grafenwald in dieser Saison vier Mannschaften ins Rennen, wobei er vor einiger Zeit die eigene Zweitvertretung vom Spielbetrieb in der Kreisliga B abmeldete.
Der Zweckeler Vorstand hatte gehofft, dass die zweite Mannschaft bis zur Winterpause durchhalten könne, doch am vergangenen Wochenende hatte Trainer Albert Beck bei der Partie bei der Spvgg. Middelich Resse nur noch vier Akteure zur Verfügung.
Nach dreimaligem Nichtantreten stehen die Zweckeler damit als erster Absteiger aus der Kreisliga A 1 fest. Auch finanziell ist Schaden entstanden, denn allein für jedes Nichtantreten muss der Klub eine Strafe von 100 Euro zahlen. Die negative sportliche Entwicklung kam insofern nicht überraschend, weil die Zweckeler Reserve zuvor auch schon fünf Begegnungen wegen Spielermangels aufgeben musste.
In der nächsten Saison wieder mit einer Reserve
In der nächsten Saison wollen Ulrich Wloch und seine Vorstandskollegen auf jeden Fall wieder eine zweite Mannschaft an den Start bringen. „Wir haben die ersten Gespräche bereits aufgenommen. Ein guter sportlicher Unterbau ist sehr wichtig für den Verein, zumal im nächsten Jahr zahlreiche talentierte Jugendliche in den Seniorenbereich überwechseln“, betonte der Zweckeler Vorsitzende.
Dass es aus der dritten Mannschaft keine Hilfestellung für die eigene „Zweite“ gegeben hat, soll auch damit zusammenhängen, dass sich viele Spieler nicht zutrauten, in der Kreisliga A mitzuhalten. Deshalb sahen sie sich in der dritten Mannschaft besser aufgehoben. Wloch gibt zu: „Es ist ein radikaler Schnitt, aber besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.“