Am 28. März verkündete Stefan Vollmerhausen, Trainer des Regionalligisten Wuppertaler SV, im Rahmen der Pressekonferenz nach dem Pokal-Aus gegen Rot-Weiss Essen: „Vermutlich kann Ercan Aydogmus die Fußballschuhe nicht mehr schnüren. Es sieht so aus, dass er einen schweren Knorpelschaden hat.“
Noch am selben Abend bestätigte der Liebling der WSV-Anhänger gegenüber RevierSport: „Ich habe noch eine Abschluss-Untersuchung, aber es sieht nicht gut aus. Als der Mannschaftsarzt mir die Diagnose gesagt hat, habe ich erstmal geschluckt und konnte seine Worte nicht wirklich realisieren. Ich muss das jetzt alles erstmal sacken lassen, damit hätte ich wirklich nicht gerechnet. Ich hoffe jetzt einfach auf diese letzte minimale Chance, aber sie ist wirklich sehr gering.“
Die letzten Prozentpunkte haben sich anscheinend nun durchgesetzt, denn der bullige Stoßstürmer ist wieder da. Zwar zwei Ligen tiefer, beim SV Scherpenberg, aber sehr zur Freude von Aufstiegstrainer Kay Bartkowiak. Der Linienchef erklärt, wie es zum spektakulären Transfer kam: „Ercan wollte wieder in der Nähe seiner Heimat Fußball spielen, weil seine Familie in Homberg wohnt. Sie werden sich nun alle Spiele anschauen können. Darum hat Ercan auch bekräftigt, dass Scherpenberg eine Herzensangelegenheit für ihn ist.“
324 Spiele und 140 Tore von der 3. bis zur Oberliga
In den vergangenen Jahren spielte Aydogmus für den Wuppertaler SV, Fortuna und Viktoria Köln, die Sportfreunde Lotte, den Bonner SC und den VfB Homberg und absolvierte dort 324 Ligaspiele von der Oberliga bis zur 3. Liga. Dabei erzielte Aydogmus 140 Treffer.
Der sechste und letzte Neuzugang ist für Bartkowiak, in dessen Kader bereits einige ehemalige Regionalliga- und Oberliga-Kicker spielen, ein echter Glücksgriff: „Ercan ist für uns ein sehr wichtiger Spieler. Unsere Offensive ist mit Maik Kuta, El Houcine Bougjdi, Almir Sogolji und den anderen Jungs ohnehin schon eine der stärksten Angriffsreihen der Liga. Aber Ercan bringt nachträglich durch seine Qualität, seine Vita und sein Erscheinungsbild nochmal eine große Portion Erfahrung und Persönlichkeit in die Mannschaft ein.“
„Er freut sich sogar, mal wieder auf Asche zu spielen“
Wer die Sportanlage „Im Wäldchen“ kennt, weiß, dass Heimspiele dann künftig auf dem ungeliebten Asche-Platz stattfinden. Doch Aydogmus ist das egal. „Er ist auf dem alten Ascheplatz des VfB Homberg am Alefskamp groß geworden und freut sich sogar, mal wieder auf Asche zu spielen“, berichtet Bartkowiak. Das werden einige Abwehrspieler in der Landesliga sicher nicht so gerne hören. Die Landesliga Gruppe 2 ist durch diesen Zugang allerdings um einen echten Typen reicher.
Wie zuletzt in Wuppertal spielt Aydogmus auch beim SVS mit der Rückennummer 58.