Noch 1080 Minuten plus Nachspielzeiten trennen Viktoria Resse von der großen Überraschung, vom Aufstieg in die Fußball-Westfalenliga. Aber Trainer Frank Conradi will davon noch nichts wissen. Ihn interessiert nur das erste von noch zwölf Landesliga-Spielen in dieser Saison: die Partie zu Hause gegen den Tabellenzwölften VfL Kemminghausen an diesem Sonntag um 15 Uhr.
„Diese Aufgabe wird schwierig genug“, mutmaßt der Resser Coach. Er erinnert sich nur ungern an das Hinspiel. Sein Team verlor mit 1:3 und kassierte eine von bislang fünf Niederlagen. „Der VfL Kemminghausen ist in der Tabelle unter Wert platziert“, betont Frank Conradi, der nichts von einer klaren Rollenverteilung hören will.
Wir wollen in der Rückrunde mindestens so viele Punkte holen wie in der Hinrunde!
Frank Conradi
„Wir wissen doch“, so fügt er hinzu, „dass in unserer ausgeglichenen Staffel 3 selbst das Schlusslicht den Spitzenreiter bezwingen kann.“ Mit der Vorbereitung auf die Rest-Runde war der 45-Jährige lange Zeit zufrieden.
In den vergangenen zwei Wochen hakte es allerdings, weil sich die personelle Situation aufgrund von Verletzungen und Erkrankungen zuspitzte. Die Viktoria sah sich sogar gezwungen, ein Testspiel gegen den FC Kray abzusagen. Inzwischen hat sich das Lazarett einigermaßen gelichtet. „Aber wir sind aufgrund der Rückstände einiger Spieler leider nicht auf dem Stand, auf dem ich zum jetzigen Zeitpunkt gerne wäre“, so Frank Conradi.
„Wir müssen die 14 Tage nach unserem Auftritt an diesem Sonntag dazu nutzen, um die allgemeine Fitness bis zu unserer nächsten Begegnung am 5. März beim BSV Schüren weiter zu erhöhen.“ Trotz allem zählt für Frank Conradi gegen Kemminghausen nichts anderes als ein Sieg.
„Wir spielen zu Hause und wollen gewinnen, keine Frage“, sagt er. Obwohl die Viktoria mit einem Vier-Punkte-Vorsprung auf den Tabellenzweiten SV Sodingen und auf den Tabellendritten Hombrucher SV in das neue Jahr geht, sieht er seine Mannschaft nicht als großen Aufstiegsfavoriten. „Ich bleibe dabei, dass Teams wie Sodingen, Schüren oder Buer besser aufgestellt sind als wir“, sagt Frank Conradi. Sein Ziel: „Wir wollen die eigentlichen Aufstiegskandidaten weiterhin ärgern.“
In den ersten beiden Spielzeiten unter seiner Regie schnitten die Gelb-Schwarzen nach der Winterpause stets schlechter ab als vorher. „Das soll sich ändern“, wünscht er sich. „Wir wollen in der Rückrunde mindestens so viele Punkte holen wie in der Hinrunde.“
Neben den Langzeit-Verletzten Patrick Kroll, Taner Turpcu und Abuzer Ezici haben die Resser an diesem Sonntag auch noch den Torjäger Sven Jubt (Mittelfuß) sowie Tobias Leufke (Oberschenkel) und Raphael Bauer (berufliche Gründe) zu ersetzen. Fraglich sind zudem die Einsätze von Mike Neumann (familiäre Gründe) und Matthias Potthoff. Von den Winter-Zugängen hat Mohamed Bouachria die größten Einsatzchancen.