Selbst in der Bundesliga gibt es das Phänomen, dass sich Mannschaften nach großen Europapokalspielen im darauffolgenden Meisterschaftsspiel schwer tun. Nun ist der VfB Speldorf nicht gerade international unterwegs, das Niederrheinpokalspiel am Dienstag beim Wuppertaler SV war für den Fußball-Landesligisten aber schon ein Höhepunkt. Am Sonntag geht es zurück in den Alltag, der TuS Essen-West kommt um 15.15 Uhr zur Saarner Straße. Trainer Christian Mikolajczak sieht in der Situation kein Problem.
"Wir haben die Chance, uns mit einem Sieg weiter oben rein zu katapultieren."
Christian Mikolajczak
„Ich glaube nicht, dass man die Mannschaft irgendwie neu motivieren muss“, sagt der VfB-Coach. „Wir haben die Chance, uns mit einem Sieg weiter oben rein zu katapultieren“, sagt Mikolajczak. Da die beiden Top-Teams Rot-Weiß Oberhausen II und VfL Rhede direkt gegeneinander spielen, kann der VfB Speldorf mit einem Sieg Rang zwei übernehmen. Der Coach betont aber auch, dass ein Sieg gegen die Essener kein Selbstläufer wird. „Wir haben letztes Jahr in der Vorbereitung mal gegen sie gespielt und gesehen, dass sie durchaus etwas auf dem Kerbholz haben“, so Mikolajczak.
Nach dem Aufstieg 2015 landeten die „Westler“ in der ersten Landesligasaison auf Rang zehn. In der laufenden Spielzeit belegen sie nach nur einem Sieg und zwei Unentschieden aus acht Spielen einen Abstiegsplatz.
Die Favoritenrolle liegt also beim VfB, der selbstbewusst damit umgeht. Das heißt aber offenbar noch lange nicht, dass die vor der Saison gesteckten Ziele über Bord geworfen werden. „Das ist im Moment eine richtig gute Sache, aber die Saison ist noch verdammt lang“, weiß Christian Mikolajczak. In der Tat ist nach dem Duell gegen Essen-West gerade einmal Hinrundenhalbzeit. „Wir wollen weiterhin mit ganz unten nichts zu tun haben“, betont der VfB-Trainer.
Problem zwischen den Pfosten Der muss sich seit Dienstag um seinen Torhüter Kai Gröger sorgen. Der Schlussmann zog sich im Pokalspiel gegen Wuppertal nach einer guten halben Stunde eine Verletzung am Oberschenkel zu, spielte durch und war bester Speldorfer. Das Problem: die Speldorfer haben durch das langfristige Fehlen von Jan Plückelmann aktuell keinen Ersatztorwart. Zur Schonung setzte Gröger in der restlichen Woche mit dem Training aus. „Er ist bei unserem Physiotherapeuten Benny Laube in Behandlung, so dass er am Sonntag hoffentlich spielen kann“, sagt Mikolajczak.
Auch aus der zweiten Mannschaft kann der Coach keinen Keeper als Ersatz bekommen, denn auch die Reserve hat im Moment nur einen Torwart zur Verfügung. „Wir sind noch dabei, einen Torhüter zu verpflichten, aber das ist noch nicht alles endgültig geregelt“, verrät Mikolajczak. Am Sonntag ruhen die Hoffnung voll auf einer rechtzeitigen Genesung von Kai Gröger.
Ruhige Einheit am Donnerstag Ansonsten kann der VfB vor heimischer Kulisse in bester Besetzung auflaufen. Ob dieselbe Elf wie in den letzten Begegnungen spielen wird oder ob ein wenig rotiert wird, konnte der Coach am Freitag noch nicht beantworten. Am Donnerstag legten die Mülheimer eine ruhige Einheit ein, in der hauptsächlich regeneriert wurde. „Wer dann letztlich auflaufen wird, werden wir sehen.“