Am Sonntag schlug seine Mannschaft den BSV Schüren mit 3:1 und eroberte damit den ersten Platz des Tableaus. Und in dieser Partie wurde nicht nur deutlich, welche fußballerischen Qualitäten der Hombrucher SV mitbringt, sondern auch, wie jung der Kader des Landesligisten ist. „Ich glaube, wir hatten gegen Schüren zwei 94er-Jahrgänge auf dem Platz und sonst nur 97er und 96er. Das ist der Hammer“, meint Gerwien kopfschüttelnd.
Im Sommer vollzog der Neu-Coach einen Totalumbruch beim Dortmunder Landesligisten. 23 neue Spieler kamen, nur sechs Akteure blieben. „Ich will mich nicht beklagen, ich hatte viel Zeit, die Mannschaft aufzubauen und hatte Spaß daran“, betonte Gerwien. Aus seiner Zeit als Stützpunkttrainer in Dortmund verfügt der HSV-Linienchef über ein großes Netzwerk und konnte so einige Talente – viele auch mit Hombruch-Vergangenheit – locken. „Ich habe nach Spielern gesucht, die fußballerisch Entwicklungspotenzial haben und charakterlich gut hierhin passen“, erklärt Gerwien.
So ganz freiwillig ist der radikale Verjüngungskurs des Vereins beileibe nicht, wie Gerwien zugibt: „Es gab eine Kürzung des Etats um knapp ein Drittel, daher war uns viel mehr einfach nicht möglich. Ich wurde gefragt, ob ich diesen Weg gehen will und fand das ungeheuer spannend.“ Immerhin hat Hombruch auch einen hervorragenden Unterbau, die A-Jugend spielt in der Westfalenliga und die B-Jugend gar in U17-Bundesliga.
Das Ziel bleibt der Klassenerhalt
Angesichts der Konkurrenz von höherklassigen Dortmunder Vereinen wie zum Beispiel den Oberligisten ASC Dortmund 09 oder FC Brünninghausen ist es für den Landesligisten aber nicht immer ein leichtes, seine Talente zu halten. Um sich demnächst finanziell auch wieder weiter strecken zu können, hofft Gerwien auf neue Einnahmequellen. „Wir versuchen weiterhin, Sponsoren zu generieren und ich würde mir wünschen, wenn auch wieder mehr Zuschauer diese junge Truppe sehen wollen.“
Das Ziel des HSV bleibt laut Gerwien aber weiterhin der frühzeitige Klassenerhalt. „Das ist auch kein dummes Gerede. Die Mannschaft spielt und kämpft klasse, aber wir werden auch noch Punkte lassen“, meint Gerwien. Szenen wie den späten Gegentreffer zum 4:4-Ausgleich vor zwei Wochen gegen den VfB Günnigfeld führt er als Beispiele an. Doch er sagt auch: „Wir wollen so viele Punkte wie möglich sammeln und wenn wir mehr erreichen, freuen wir uns, keine Frage.“