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Sterkrade-Nord macht sich Saison kaputt

Sonst hätte Sterkrade-Nord niemals den Kunstrasen an der Lütticher Straße nach dem 1:2 (1:1) gegen den FC Remscheid als Verlierer verlassen müssen. „Das ist symptomatisch für unsere vergangenen Wochen“, ließ Julian Berg nach der fünften Niederlage in den letzten sechs Spielen seinem Ärger freien Lauf. „Dadurch kann man sich eine tolle Saison am Ende unnötig kaputt machen.“

Der ist als Abwehrspieler nicht unbedingt fürs Toreschießen zuständig, aber was die Offensiv-Abteilung der Schmachtendorfer an Tormöglichkeiten ausließ, brachte nicht nur die eigenen Mitspieler, sondern auch alle Sterkrader Verantwortlichen und Zuschauer zum Verzweifeln. „Ich muss mal mit dem Vorstand sprechen. Vielleicht müssen wir für die neue Saison zwei neue Torjäger holen“, nahm es Markus Kowalczyk mit Humor.

Dabei begann die Partie genau nach den Vorstellungen des Nord-Trainers. Bereits in der 2. Minute traf Michael Ohnesorge nur den Pfosten. Tom Mattern sorgte für die längst überfällige Führung der klar überlegenen Hausherren (27.). Die hätte Julius Ufer in der Folge ausbauen müssen, doch der Stürmer brachte den in der 32. Minute aus kürzester Distanz nicht im Tor unter. Es war zu diesem Zeitpunkt nicht die einzige Gelegenheit der Nordler, aber die klarste. Eine Minute zuvor forderten sie nach einem Foulspiel an Spielmacher Hilal Ali Khan Elfmeter. Dann war der Ball wieder im Kasten – zur Verwunderung aller aber auf der Gegenseite. Wie aus dem Nichts der Ausgleich für die Gäste (38.).

Der eingewechselte Mike Ratkowski reihte sich im zweiten Abschnitt munter ein im Auslassen von Torchancen. Mit zunehmender Spielzeit merkten die abstiegsgefährdeten Gäste, dass hier mehr möglich war, als nur ein Punkt. So kam es, wie es kommen musste: Burhan Akgül stellte den Spielverlauf in der 73. Minute komplett auf den Kopf – statt 6:1 hieß es 1:2 aus Nord-Sicht. Der 34-jährige erfahrene Angreifer merkte anschließend süffisant an: „Wenn ich von meinen Mitspielern so viele Bälle bekommen hätte, hätte ich heute vier Tore gemacht.“ Von nun an verteidigte Remscheid nur noch seinen Vorsprung und hatte Glück, dass der Schiri in der Nachspielzeit Nord einen klaren Elfmeter verweigerte – es passte an diesem Tag ins Bild.