Der ESC Rellinghausen ist mit großen Ambitionen in die Landesliga-Saison gestartet und wollte ursprünglich oben mitmischen. Das Ziel Aufstieg wurde von den Rot-Weißen zwar nicht ausgegeben, doch eine Platzierung im oberen Drittel sollte es schon sein. "Dass wir nach neun Spielen nur neun Punkte auf dem Konto und so frühzeitig den Anschluss an die oberen Ränge verloren haben, ist sehr enttäuschend", spricht Karl Weiß Klartext.
Für den schlechten Start gibt es natürlich auch Gründe. Oft ist es so, dass Trainer einen Negativlauf mit Verletzungen oder gesperrten Spielern erklären. Im Fall ESC Rellinghausen passt dieses Argument jedoch wie die Faust aufs Auge. Ein Beispiel gefällig? Die Nummer eins Patrick Prell musste nach nur sechs Einsätzen berufsbedingt aussteigen, da er den Landesliga-Fußball zeitlich nicht mehr bewerkstelligen konnte. Sein Nachfolger, Sebastian Behler, kam auf zwei Partien für den ESC und fällt aktuell mit Verdacht auf einen Kreuzbandriss aus. Die Nummer drei im Bunde, Nico Sobotta, ist ein Jungspund. "Ein guter Junge. Die Landesliga ist aber völliges Neuland für Nico. Wir müssen jetzt das Beste daraus machen", sagt Weiß über den "Torwart-Fluch" am Krausen Bäumchen.
Hinzu kommt auch noch, dass Abwehrchef Ioannis Ketsatis die ersten acht (!) Pflichtspiele aufgrund einer Sperre aus der letzten Saison verpasste und mit Marc Enger sowie Felix Scheider das Angriffsduo des ESC verletzungsbedingt ausfiel. Da kommt es nicht von ungefähr, dass Karl Weiß auch nach vier Jahren in Rellinghausen seinen Trainerstuhl als gesichert ansehen kann: "Wir haben ein sehr gutes Umfeld, welches sich toll entwickelt hat. Die Leute im Vorstand sind ja nicht blind und wissen, was Sache ist. Unser Umfeld kommt uns in dieser Situation zugute."
Nichtsdestotrotz weiß auch der langjährige Trainer der Ratinger Germania, dass es letztendlich um Ergebnisse geht. Aktuell befindet sich Rellinghausen im Abstiegsstrudel - trotz der großen Qualität im Kader. Weiß: "Ich bin davon überzeugt, dass wir am Ende einen guten Mittelfeldplatz erreichen werden. Ich hoffe nur, dass wir in den nächsten Wochen und Monaten von diversen Verletzungen und Sperren verschont bleiben. Denn was uns bisher ereilt hat, das reicht schon für eine ganze Saison."