Ein Déjà-Vu, was der sportlichen Leitung rund um Manager Jörg und Trainer Ralf Kessen natürlich in die Karten spielt. Eine zu große Parallele zum Vorjahr, wo nach sechs Partien satte 16 Zähler auf dem Konto waren, wollen beide aber nicht ziehen: "Es sind ja elf Spieler, die aus der Vorjahreself nicht mehr mit dabei sind. Wir haben den Altersdurchschnitt im Sommer rapide gesenkt. Die Jungs machen es bisher gut, wir lassen ihnen soweit freien Lauf."
Zudem sind die Brüder auf der Hut, was den weiteren Saisonverlauf angeht. 2014/2015 folgte nach einer tollen Hinrunde ein Absturz im aktuellen Kalenderjahr, der den DSV sogar noch bis zwei Wochen vor Schluss um den Klassenerhalt zittern ließ. "Dass Rückschläge kommen, ist eingeplant. Das darf aber gerne noch einige Zeit dauern", grinst Jörg Kessen.
Sonntag reisen zunächst die VSF Amern an die Düsseldorfer Straße. Wie so häufig in der Staffel 2 handelt es bei den Gästen um eine absolute Unbekannte für die Duisburger. "Ich kenne Amern wie 60 bis 70 Prozent der anderen Mannschaften in der Liga gar nicht. Aber das gibt uns auch die Möglichkeit, gar nicht so sehr auf den Gegner zu gucken, sondern eher an unserem eigenen Spielsystem zu arbeiten", meint Ralf Kessen.
Doch nicht nur aufgrund des tollen Saisonstart gibt es bei den Wanheimerortern aktuell Grund zur Euphorie. Das Zweitrundenlos im Niederrheinpokal beschert dem DSV mit Regionalligist Rot-Weiß Oberhausen einen der attraktivsten Gegner. Wo und wann die Partie ausgetragen wird, steht noch nicht fest, die Entscheidung soll im Laufe der nächsten Woche fallen. "Wir sind noch in Gesprächen mit den Verantwortlichen bei RWO. Wir könnten die Partie theoretisch an der Düsseldorfer Straße austragen, leider ist das Gewaltpotenzial zwischen RWO- und MSV-Fans aber sehr hoch", erklärt der Sportliche Leiter.
Da die Entfernung zwischen der Schauninslandreisen-Arena und der Anlage des DSV nur gute zehn bis 15 Minuten Fußweg beträgt, darf mit der Anreise einiger Anhänger des alten Erzrivalen der Kleeblätter gerechnet werden. Sportlich betrachtet setzt Ralf Kessen vor allem auf den Lerneffekt: "Wir wollen dieses Spiel genießen und können da sicher viel lernen. Ich freue mich auf das Wiedersehen mit meinen alten Bekannten Dirk Langerbein und Andreas Zimmermann. Über ein mögliches Weiterkommen machen wir uns hier aber keine Gedanken."