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Im Interview: Rolf Schuchmann (Erster Vorsitzender Hombrucher SV)
"Unter Chaos verstehe ich etwas anderes"

Landesliga 3: Im Interview: Rolf Schuchmann (Erster Vorsitzender Hombrucher SV)
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Noch vor wenigen Wochen gehörte der Hombrucher SV zu den positiven Erscheinungen unter den Dortmunder Landesligisten. Zumindest Platz zwei schien für die Mannschaft von Trainer Samir Habibovic nach starkem Rückrundenstart machbar. Nach Jahren des Darbens in unteren Tabellenregionen prophezeiten viele dem HSV eine glorreiche Zukunft. Doch mittlerweile ist Ernüchterung eingekehrt: Nach sechs Niederlagen in Folge ist der Verein wieder im Mittelfeld der Tabelle angekommen.

Durch die Absage des bereits als Zugang vermeldeten Rene Boutagrat geriet die Personalplanung für das kommende Jahr ins Stocken, hinzu kam die Suspendierung von drei Spielern. Beobachter sprechen von "Chaos" hinter den Kulissen. Im RevierSport online-Forum stellte sich der HSV-Vorsitzende Rolf Schuchmann den Diskussionen bereits. Im Interview beleuchtet er die Streitpunkte der letzten Wochen noch einmal näher.

RevierSport online: Herrscht "Chaos in Hombruch", Herr Schuchmann?

Schuchmann: Unter Chaos verstehe ich etwas anderes. Vieles hat sich eben durch die sportliche Situation entwickelt. Das Umfeld in Hombruch ist seit vielen Jahren hochklassigen Fußball gewohnt und äußert seine Kritik immer sehr deutlich. Aber wir sind in den letzten zwei Jahren nicht nervös geworden, als es um den Abstieg ging und wir werden es auch jetzt nicht.

RevierSport online: Wie konnte es zu diesem sportlichen Einbruch kommen?

Schuchmann: Der Knackpunkt war sicherlich das Match gegen Herbede, als wir trotz klarer Überlegenheit kurz vor Schluss den Ausgleich kassiert haben. Danach folgte eine völlig verdiente Niederlage gegen Erle. Nach oben ging nichts mehr und die Motivation ist bei einigen etwas geschwunden. Innerhalb der Mannschaft kamen da natürlich Diskussionen auf und es gab einige Unstimmigkeiten. Dem ein oder anderen fehlte offenbar die Einsicht zur Selbstkritik.

RevierSport online: Dies betrifft vor allem die Kicker Nikolaos und Savvas Savvidis und Christian Stolze, die Trainer Samir Habibovic jüngst aus dem Kader gestrichen hat. Steht der Vorstand hinter dieser Entscheidung?

Schuchmann: Voll und ganz. Der Trainer hat die Gespräche geführt, wir haben ihm die Gelegenheit gegeben, das selbst zu lösen. Er brauchte Zeit, um mit der Mannschaft zu sprechen und die Ursachen für die Probleme zu finden.

RevierSport online: Beeinflussen die Diskussionen die Position des Coaches?

Schuchmann: Nein, wir wollen den Trainer stattdessen stärken. Wir haben vor zweieinhalb Jahren eine mittelfristige Zusammenarbeit geplant und stellen ihn deshalb nicht ständig zur Disposition. Er hat sehr viel Kredit. Dass der Umbruch bei uns insgesamt so gut geklappt hat, ist auch ein großer Verdienst von ihm.

RevierSport online: Die Personalplanungen erhielten durch die Absage von Rene Boutagrat einen Dämpfer. Wie gehen Sie damit um?

Schuchmann: Boutagrat hat uns zugesagt, ist dann aber einfach nicht zum Training gekommen, so wie er es schon in Eving gemacht hat. Wir wissen nicht, warum. Aber ansonsten stehen die Planungen. Mit Andreas Braun haben wir einen erstklassigen Torhüter bekommen, der schon mal für uns gespielt hat. Dazu planen wir mit Akteuren aus der zweiten Mannschaft wie Alexander Topolewski. Wir suchen noch eine Verstärkung für den Angriff.

RevierSport online: Welche Ziele steckt sich der Verein für die kommenden Jahre, wo sich durch die neue Dritte Liga ein Wandel im Amateurfußball abzeichnet?

Schuchmann: Da muss man abwarten, wie es sich jetzt entwickelt. Ich hoffe, der große Schnitt wird nicht plötzlich, sondern über einen längeren Zeitraum gemacht. Wir wollen uns in dem neuen System positionieren und weiter anspruchsvollen Fußball bieten. Schließlich hat Hombruch in den letzten 62 Jahren nur vier Jahre niedriger als Landesliga gespielt. Aber es wird in Zukunft schwieriger. Daneben haben wir aber auch im Frauenfußball große Ziele. Da haben wir in den letzten Jahren viel getan und schon einige Jugendnationalspielerinnen hervor gebracht. Die erste Damen-Mannschaft ist in die Landesliga aufgestiegen. Bis zum Jahr 2011 wollen wir in der Regionalliga spielen.

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