Vor zehn Jahren kickte der Verein von der Hauptstraße noch in der Kreisliga A und auf einem beschaulichen Tennenplatz. Nicht nur, dass dieser "rote Rasen" gegen modernen Kunstrasen getauscht wurde, sondern vor allem die sportliche Entwicklung beeindruckt. Seit es vor ein paar Jahren mit der Sanierung der Sportanlage losging, haben die schwarzen Raben vieles getan - und dazugelernt.
SV Wanne 11 äußerlich kaum wiederzuerkennen
Mit dem Aufstieg in die Landesliga im Sommer 2012 haben sich die Elfer auch überkreislich noch fester etabliert. Mit einem hervorragenden sechsten Platz am Ende der Saison zeigte der Verein, dass sie nicht gekommen waren, um zu gehen - jedenfalls nicht zurück in die Bezirksliga. Stattdessen präsentierte die Elf von Trainer Roger Petzke auch in den ersten sechs Saisonspielen dieses Jahres zumeist gute Leistungen und weilt momentan auf dem dritten Tabellenplatz. Grund zu Euphorie? Fehlanzeige. Petzke dazu: "Wir können momentan zufrieden sein. Die letzten Spiele waren okay und besonders gegen die TuS Stockum haben wir eine ansprechende Leistung gezeigt. Daraus allerdings mehr zu interpretieren, wäre zum jetzigen Zeitpunkt falsch."
Weitere Verbesserung der Jugendarbeit geplant
Eine Momentaufnahme also, zumindest was den Coach angeht. Keine Momentaufnahme ist ein Blick auf den Gesamtverein. Selbst als der Platz an der Hauptstraße noch von einem roten Grauen - genannt Asche - gezeichnet wurde, boten die Elfer vielen Jugendlichen ein fußballerisches Zuhause. Allerdings ist diese Zeit kein Vergleich zu dem, was seit der Fertigstellung des Kunstrasens und der Sanierung der weiteren Infrastruktur passiert ist. Allein dieses Jahr stellen die schwarzen Raben 17 Jugendmannschaften und drei Herrenteams. Besonders in den jungen Altersklassen sind die Wanner mit bis zu vier Teams vertreten. "Das ist sehr gut für uns. Die Jungs sollen Fußball spielen und Spaß haben", sagt Petzke dazu.
Was aus dem Umfeld des Vereins allerdings von manchen als Makel angesehen wird, ist, dass der Verein mit keiner Jugendmannschaft überkreislich vertreten ist. Quantität statt Qualität? Nein, sagt Petzke klar: "Erstmal können alle Kinder und Jugendlichen, die Fußball spielen wollen, zu uns kommen. Wir bieten ein sehr familiäres Umfeld, und das ist gut so. Natürlich wünscht man sich als Trainer, dass ein paar Jungs den Sprung schaffen. Man begibt sich als Trainer allerdings auf sehr dünnes Eis, wenn man zu sehr auf Qualität pocht."
"Bleiben weiterhin ein familiärer Verein"
Dass man mit der aktuellen Situation jedoch nicht ganz zufrieden ist, verschweigt auch der Trainer nicht: "Besonders die A-Jugend befindet sich nach einem Trainerwechsel und dem Abgang wichtiger Akteure im Umbruch, aber wir sind trotzdem auf einem guten Weg." Früher oder später würden die Elfer eine weitere überkreisliche Vertretung nicht ablehnen, soviel steht fest.
Diese Vertretung übernimmt momentan die erste Mannschaft, und das sehr positiv. Ob man da noch mehr erwarten darf? Petzke bleibt vage: "Zur Winterpause kann man nochmal über Ziele und Ergebnisse reden. Stand heute konzentrieren wir uns auf das nächste Spiel. Der Sieg der Höntroper gegen Bochum-Linden sollte uns da ein mahnendes Beispiel sein, nicht von diesem Weg abzuweichen."