Nur zwei Siege durfte der Verein aus Bochum-Werne bejubeln, verlor hingegen 14 Mal. Zwölf geschossenen Toren stehen 57 Gegentreffer gegenüber. Doch nicht nur auf dem Platz war es eine Hinrunde zum Vergessen für den WSV. Auch hinter den Kulissen brodelte es. Im Forum von reviersport.de wetterten diverse User schon seit Längerem gegen den Sportlichen Leiter Willi Horbach. Dieser soll die Hauptschuld am Niedergang des Vereins tragen.
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So geht's »Vor kurzem musste sich der Verein sogar vor Gericht verantworten, weil ein ehemaliger Spieler seinen Lohn einklagte, der ihm angeblich versprochen, aber nicht bezahlt wurde. Da der Verein keine Quittungen vorlegen konnte, bekam der Spieler Recht und der WSV musste 2500 Euro zahlen. Auf der Jahreshauptversammlung wurde Horbach nun abgewählt. „Wenn andere glauben, dass die es besser können, sollen sie es versuchen“, sagt er, der seine Abwahl vor Ort nicht miterlebte, weil er im Krankenhaus weilte. „Meine Nachfolger haben auch noch nichts auf die Reihe gekriegt. Fünf Jahre ging es in diesem Verein nicht ohne mich, jetzt soll es klappen?“, fragt Horbach rhetorisch. Er hat mit dem WSV noch nicht abgeschlossen.
"Wir geben uns keinen Utopien hin"
Roland Reininghaus heißt der Mann, der nun versuchen wird, das schlingernde WSV-Boot wieder auf den richtigen Kurs zurückzuführen. Eine Rückkehr Horbachs in jeglicher Funktion kann er sich nicht vorstellen, denn „die Mitglieder haben entschieden, dass er gehen soll.“ Reininghaus will keine schmutzige Wäsche waschen, sondern sich ganz auf die schweren Aufgaben konzentrieren, die auf den Verein warten. Da sind zum einen die sportlichen. Angesichts des Rückstandes von neun Punkten auf den ersten Nichtabstiegsrang schätzt der neue Mann die Situation realistisch ein: „Wir sind immer noch Landesligist, aber wir planen auch für die Bezirksliga. Wir geben uns keinen Utopien hin.“
Doch auch neben dem Platz gibt es Einiges zu tun. Erst einmal muss sich Reininghaus einen Überblick über die finanzielle Situation verschaffen, die ziemlich unübersichtlich sei. Und dann gilt es auch noch, den Verein endlich wieder in ruhige Fahrwasser zu führen, denn dem neuen Sportlichen Leiter ist klar: „Unser Ruf ist schon beschissen genug.“