Er relativiert: "Ich werde nach der Partie auch mit meinen Sudberger Freunden Heinz Schwaffertz und Werner Boss ein Pils trinken. Doch vorher wird es auf dem Platz ernst." Auch SSV-Coach Boss bringt eine gewisse Schärfe in die Begegnung: "Die Ronsdorfer brauchen nicht auf Nachbarschaftshilfe hoffen. Im letzten Jahr war die Situation ungefähr andersherum, da haben wir auch keine Unterstützung erhalten." Sein Zusatz: "Außerdem liegt uns das Hinspiel immer noch schwer im Magen, damals waren wir unnötig mit 1:2 unterlegen. Das war eins unserer schlechtesten Matches. Deshalb möchte ich nun Wiedergutmachung meiner Truppe sehen." Auch für das 0:4 am vergangenen Wochenende gegen den FC Kray.
Ronsdorf konnte hingegen einen Auswärtspunkt in Schonnebeck ergattern. Eigentlich aufgrund der brenzligen Lage zu wenig. "Das ist heute unsere allerletzte Chance, wir müssen einen Dreier einfahren", betont Derkum. "Wir werden kämpfen bis zum Umfallen." Schließlich geht es für den Linienchef des Schlusslichtes auch um mehr als nur eine normale Meisterschaftspartie. Derkum: "Ich habe selber vier Jahre lang für den SSV gekickt, komme gerne dorthin zurück."
Boss bestätigt: "Ralf ist ein Fußball-Verrückter. Solche Leute mag ich unheimlich gerne. Alles, was er im sportlichen Bereich drauf hat, hat er von mir gelernt. Er ist ein absoluter Spezi von mir." Doch wie Derkum schon ankündigt, wird man von dieser Freundschaft anderthalb Stunden lang nichts spüren.