In einer Schlussphase, in der sich die Ereignisse überschlugen, konnte Schwarz-Weiß Eppendorf gegen den SC Weitmar 45 einen Rückstand noch umbiegen und die drei Punkte an der Engelsburger Straße behalten. Dabei begannen beide Mannschaften im Bochumer Stadtderby lethargisch; Langeweile regierte die erste Hälfte und auf beiden Seiten kam es kaum zu nennenswerten Torszenen.
Doch gerade hatten beide Teams das Feld zum Beginn der zweiten Hälfte betreten, klingelte es auch schon im heimischen Kasten. Nachdem Dino Viotto noch freistehend am Eppendorfer Torhüter Daniel Lorek scheiterte, konnte Dennis Berg den Abpraller mühelos im leerstehenden Tor versenken (49.).
Doch der Gastgeber gab sich nicht geschlagen und wurde im Laufe der zweiten Halbzeit immer stärker. Foad Seniecel setzte sich mit einem ansehnlichen Solo auf der linken Seite durch, doch seine Hereingabe ging an Freund und Feind vorbei (60.).
Eppendorf drückte, doch die Gäste aus Weitmar kamen regelmäßig zu guten Kontergelegenheiten. Erst schlenzte der zur Pause eingewechselte Murru den Ball knapp am gegnerischen Tor vorbei (68.), dann scheiterte Dennis Berg am starken Torwart der Gastgeber (74.).
Schließlich begann eine heiße Schlussphase. Eine etwas lang geratene Ecke von David Lysek spielte Hendrik Borchert per Kopf in den Fünf-Meter-Raum und Marvin Fahr konnte den verdienten Ausgleich markieren (81.). Wenige Minuten vor Abpfiff sah Weitmar-Verteidiger Sven Scheffler gelb-rot(87.).
Das Spiel stand nun auf der Kippe und die Gäste hatten Probleme, die Lücken, die durch den Platzverweis entstanden sind, angemessen zu schließen. Plötzlich kam der starke Hendrik Borchert erneut im Strafraum an den Ball, guckte den gegnerischen Torwart Oliver Lerch aus und schob gekonnt ins linke Eck ein.
Im Anschluss rastete Weitmars Patrick Lohmann aus und bekam wegen Schiedsrichterbeleidigung die rote Karte.
Entsprechend angefressen war Gästetrainer Stefan Schubert: „Dass wir uns in dieser Art und Weise selbst schwächen, ist eine traurige Geschichte.“ Zudem trauerte er den vergebenen Kontermöglichkeiten im zweiten Durchgang nach. Man hätte in diesen Situationen überlegter den Abschluss suchen müssen. „Insgesamt geht der Sieg für Eppendorf aber in Ordnung“, musste der Trainer nach Spielende eingestehen.
Auf der gegenüberliegenden Seite hingegen herrschte nach Spielende ein großer Freudentaumel. Zu wichtig war dieser Last-Minute Sieg im Kampf um den Klassenerhalt. Ein erleichterter Thomas Baron erklärte nach Spielschluss die Heimspiele zu den Eckpfeilern, die Eppendorf zum Klassenerhalt führen sollen. „Wenngleich wir das Spiel erst auf den letzten Drücker biegen konnten, war der Sieg doch hochverdient“, resümierte der Coach. In Rückstand sei man nur durch eine Unachtsamkeit geraten. Baron lobte zudem die kämpferische Einstellung seiner Elf: „Die Jungs haben bis zum Schluss alles gegeben und nie aufgesteckt; sie haben sich diesen Dreier redlich verdient.“